Sonntag, 29. August 2010

Hochaltar in neuen Ehren



"Diese Kirche hat ein Zentrum" ... befand Pater Ramm FSSP. Nunmehr für die Seelsorge an den Gläubigen, die Sonntag um Sonntag die Heilige Messe im außerordentlichen römischen Ritus in St. Anton (Basel) besuchen, zuständig, verlegte er deswegen die Zelebration von einem der Seitenaltäre an den Hochaltar. Kniete, stand und saß man dem Priester am Seitenaltar ziemlich auf der Pelle, so stellt sich nun ein gutes Verhältnis von ... ich nenne das mal: gnadenverheißender Nähe und heiliger Distanz ein. Die Feier der heiligen Liturgie hat auf jeden Fall an Würde und Wirkung gewonnen. Der Hochaltar mit seiner äußerst langgezogenen Mensa öffnet dem heiligen Spiel der Liturgie, dem Schreiten und den Gebärden, großen Raum. Eine gotische Kasel ist in diesem Fall, meiner Meinung jedenfalls, der nüchternen Erhabenheit des ersten schweizerischen Kirchenbaus in reiner Betonbauweise angemessener als eine barockisierende Baßgeige.



Samstag, 28. August 2010

Elternrecht wieder untergraben: Vater muß in den Knast

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Kann man Säuglinge und Kleinkinder zu einer erfüllten Sexualität verhelfen? Aber klar doch, vor einiger Zeit ging das sogar mit höchstem Segen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Man(n und Frau) lasse die Kleinen beispielswegen einfach ein wenig am Schniedel (oder der Spalte) oder sonstwo rumspielen, wenn die Pädos Kleinen das denn wollten. 


Natürlich müssen auch Grundschulkinder mit dem Thema Sexualität konfrontiert werden. Ich weiß zwar nicht, warum sich Kinder zwischen sechs und zehn Jahren allzu intensiv damit auseinander setzen sollten, von Warnungen vor diversen Bonbon-Onkeln allgemein und Herrn Cohn-Bendit & Co. in Sonderheit einmal abgesehen, aber das Gendermainstreamgesox wird schon seine Gründe haben, warum man Kindern auf den Leib rückt. Für mich ist das eine Art linksideologischer Vergewaltigung. Aber in diesem Land muß man sich (siehe oben) über nichts wundern.


Ein baptistischer Familienvater aus NRW wird nun, alldieweil er seine die Grundschule besuchenden Kinder von einer Sexualkunde-Veranstaltung samt Theaterstück (ich gehe davon aus, daß es sich um eine Tendenzschmiere handeln dürfte) ferngehalten hat, zu 40 Tagen Erzwingungshaft in die JVA Hamm einrücken müssen, da er sich auch weigerte, das Bußgeld für diese Aktion zu bezahlen. 


Mehr dazu findet sich hier. Protest einlegen läßt sich da.

Freitag, 27. August 2010

Versponnenes



Es soll, dies weiß zumindet die Legende, auf der Flucht nach Ägypten auch eine Spinne ihren Teil zur Rettung der Heiligen Familie beigetragen haben: In ihrer Not verbargen sich Maria und Joseph mit dem Jesuskind, des Herodes Häscher waren den Dreien bereits dicht auf den Fersen, in einer Höhle. Rasch wirkte eine Spinne vor dem Eingang ihr Netz. Die Verfolger glaubten die Höhle darob leer und ritten weiter.

In der Heiligen Schrift kommen die versponnenen Achtbeiner nicht vor. Immerhin verrät die griechische Mythologie etwas über deren Herkunft: Einst soll Athene dem Mädchen Arachne das Spinnen beigebracht haben. Allerdings zeigte die Schülerin in dieser Kunst bald größere Fertigkeit als die Göttin selbst. Nun können griechische Göttinnen sehr menschlich sein: also auch stinksauer. Zumal Arachne rumtratschte, daß sie sich webmäßig viel geschickter anstellen würde als die Göttin. Athene hatte irgendwann die Nase endgültig voll und zerriss Arachnes Arbeiten, die sich ihrerseits verzeifelt zu erhängen trachtete. Ehe sie aber ihren letzten Atemzug tat, erbarmte sich die mitfühlende Athene des armen Mädchens und verwandelte Arachne in eine Spinne ... nun ja, eine sehr spezielle Art von Mitgefühl.

Vielleicht sind mir der Mythe und Legende wegen Spinnen keineswegs unsympathisch. Bis zu einer gewissen Größe lasse ich sie gerne in meiner Wohnung herumkrabbeln. Ab einer gewissen Größe fange ich sie ein und bringe sie nach draußen. Meine Kreise stören sie in der Regel nicht ...

... mit Ausnahme des oben abgebildeten Exemplars. Diese Spinne hat vor einigen Tagen den vor mein Küchenfenster montierten Wäscheständer lahmgelegt. Ihr Netz verankerte sie auf der zweiten Leine und - mittels eines langen Fadens - im Giebel des Mansardenfensters. Im Gegensatz zu Athene mochte ich allerdings das Gewirke und Werk einer Nacht nicht zerstören ...

Montag, 16. August 2010

Geschichtsrevisionistisches à la Künast

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Der 8. Mai 1945 wird in der Bundesrepublik, das ist zwischenzeitlich irgendwie Staatsraison, als "Tag der Befreiung" zelebriert ... also je nach Brille, die man sich halt aufsetzen mag - die Vertriebenen der deutschen Ostgebiete wurden im Nachgang bekanntermaßen auch von ihrer Heimat "befreit". Zugegeben, das ist jetzt politisch unkorrekt gesprochen. Aber ehe mir jetzt der "Aufstand der Anständigen" droht, will ich auf eine überraschende Aussage der obergrünen Renate Künast aufmerksam machen, noch recht frisch aus der heutigen Tagesschau. Zur geplanten Brennelementesteuer und zu murrenden Energiekonzernen ließ sich Donna Renata mit folgender Aussage ein:

"Die vier Großen (Energiekonzerne scil.) gerieren sich, 
als seien sie die vier Besatzungsmächte. 
Sie haben das Land aufgeteilt in vier Zonen 
und versuchen, 
allein ihre Profitinteressen durchzusetzen."

Oha! ... "Land aufgeteilt" ... "Profitinteressen durchsetzen" ... wie "die vier Besatzungsmächte" ... Ich wußte garnicht, daß Frau Künast neuerdings ins geschichtsrevisionistische Lager gewechselt ist. Mal sehen, ob die üblichen Empörungschöre anspringen.

Zum Zitat fällt mir übrigens eine Variation ein ...

"Die vier Großen (Parteien der Bonner Republik scil.) gerieren sich ..."

Sonntag, 15. August 2010

Mariae Himmelfahrt in St. Anton, Basel



"Das Grab ist leer" ... und ein Duft von Grün und Kräutern liegt über der Kommunionbank, während Pater Ramm von den Petrusbruderschaft die Büschel segnet und heute sozusagen "offiziell" das Apostolat an der "außerordentlichen" Gottesdienstgemeinde übernahm ...


Die annähernd lebensgroße Darstellung der allerseligsten Jungfrau wird nur zu besonderen Gelegenheiten in St. Anton aufgestellt - einige Gläubige der Pfarrei, die zuvor die heilige Messe feierte, brachten einen Blumenstrauß vorbei ...

Samstag, 14. August 2010

Kardinal Newman zur Himmelfahrt Mariae



"Wenn ihr Leib nicht in den Himmel aufgenommen wurde, wo ist er dann? Wie kommt es, daß er uns verborgen ist? Warum hören wir nicht, ihr Grab sei hier oder dort? Warum pilgert kein Mensch zu dieser Stätte? Weshalb sind nirgends Reliquien von ihr zu finden wie von andere Heiligen? (...)

Wir bestatten große Menschen mit Ehren. (...) Es ist von Anfang an und bis in unsere Zeit ein bemerkenswerter und bezeichnender Zug der Kirche gewesen, den Überresten der Heiligen Liebe und Ehrfurcht zu erweisen. Unsere Liebe Frau aber würde mehr als alle andern mit der größgten Sorgfalt behütet worden sein. Warum hören wir gar nichts vom Leib und den Reliquien der allerseligsten Jungfrau? Warum ist sie eine ganz verborgene Rose?

Ist es denkbar, daß jene, die den Leibern der Heiligen und Martyrer so viel Ehrfurcht und zarte Sorge angedeihen ließen, sie vernachlässigt hätten, die Königin aller Martyrer und die Königin aller Heiligen, die wahre Mutter unseres Herrn? Das ist nicht möglich.

Warum also ist sie die verborgene Rose? Offenbar, weil dieser heilige Leib im Himmel und nicht auf Erden ist".

Donnerstag, 12. August 2010

Zum Fest der heiligen Klara

 

"Liebe Gott aus ganzem Herzen wie auch Jesus, seinen Sohn, der für uns Sünder gekreuzigt worden ist; niemals möge sein Gedächtnis Deinem Geist entschwinden.  Betrachte ja beständig die Geheimnisse des Kreuzes und die Ängste der Mutter, als sie unter dem Kreuz stand. Bete und wache allezeit! Und das Werk, das Du begonnen hast, vollende mit Eifer. Erfülle es in der heiligen Armut und der lauteren Demut" (aus dem Brief der heiligen Klara an Ermentrudis von Brügge).

Der gesamte Brief (und weitere Schriften der Heiligen) ist hier zu finden.

Mittwoch, 11. August 2010

Glotzengosse



Was würde ein Metzger* dazu sagen, würden Vegetarier oder vegan lebende Zeitgenossen zu "Fleischexperten" deklariert? Wieviel Begeisterung könnte bei einem Durchschnittsbiologen ausgelöst werden, erklärte man die Vertreter von Intelligent Design zu Evolutionsexperten? Und was ist mit dem Ausländer-raus-Nazi? Ist der deswegen jetzt ein Migrationsexperte?

Wenn das Fernsehen kommt und fragt, so ist es üblich, unter dem Namen des Interviewpartners irgendeine Qualifikation einzublenden, oder zumindest irgendeine Instituion, die Qualifikation verbürgen soll. So wissen wir: Frau Merkel ist Bundeskanzlerin, Herr Sinn kommt vom ifo-Institut und Andy Borg macht den Musikantenstadl. Und so weiter. Alldieweil Frau Merkel den Afghanistan-Einsatz befürwortet, würde sie deswegen doch niemals als Afghanistan-Expertin durchgehen. Schon garnicht würde Herrn Sinn das Prädikat eines Experten für soziale Gerechtigkeit angeheftet. Und selbst wenn im Stadl gefiedelt und geträllert wird, bis die Beißprothesen beben, so würde niemand den Andy als Opernexperten handeln wollen.

Eines geht aber, zumindest beim gebührenfinanzierten Zweiten Deutschen Fernsehen. Dort kann, wie Stanislaus rausgefunden hat, ein Giordano-Bruno-Kurator als "Kirchenexperte" reüssieren. Mit dem Zweiten sieht man womöglich besser, aber nur, wenn man nicht allzu genau hinschaut.

Der frontal-Beitrag (Glotzengosse vom Feinsten) ist schon eine Weile her und ich wärme das Thema hier vor allem auf, weil mir dieser Tage die Meinung eines Bekannten wieder in den Sinn gekommen ist: Deutschland sei "wahrscheinlich das einzige Land, in dem das Wort Kirchenkritiker als Berufsbezeichnung" durchginge. Denn damals, nach der Wahl Benedikts XVI., flimmerte, ich kann mich selbst noch gut dran erinnern, irgendein subalterner Hans Ranke Drewermann über die Mattscheibe. Metier laut Glotze: Kirchenkritiker.

Mit welchem Satz beenden die Mainzelmännchen neuerdings die ein oder andere Programmvorschau ...? "Dafür zahlen Sie Gebühren" ...

*Mit angelegentlichem Dank an meinen Lieblingsmetzger für die volle Wursttheke. Ab und zu bekommt man Schleichwerbung schließlich auch in der ersten Reihe beim besser Sehen serviert - warum also nicht auch hier ...

Sonntag, 8. August 2010

Abschied in St. Anton



Rund zwei Jahre hinweg ist Pfarrer Gerhard Hauser fast jeden Sonntag den Hochrhein (über den Daumen gepeilt) entlang (und zurück) nach Basel gefahren, um in St. Anton die Heilige Messe in der außerordentlichen Form zu feiern. Die Gläubigen dort sind freilich nicht die einzige Gruppe, welche der zum Erzbistum Chur zählende Geistliche seelsorglich betreut(e). Heute war er zum letzten Mal "ordentlich" in Basel, da die Belastung nicht ganz spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein scheint. Seinen Abschied hat er allerdings erst genommen, nachdem eine Nachfolgelösung getroffen war: Die Priesterbruderschaft St. Petrus wird dieses Apostolat in Basel weiterführen.

Ich glaube nicht ganz falsch zu liegen, wenn ich sage, daß den Gläubigen Pfarrer Hauser als höchst angenehmer Zeitgenosse, als zupackender Priester und zündender Prediger (wenn so gepredigt wird, dann darf die Predigt auch gerne etwas länger dauern ...) in Erinnerung bleiben wird. Ich glaube überdies, daß sich alle auf die neuen Akzente freuen, die Pater Martin Ramm FSSP in Zukunft setzen wird. "Beschnüffeln" konnte man sich an den vergangenen Sonntagen bereits ... Alles andere walte Gott!

Nun denn: Mein herzliches Vergelt's Gott, lieber Pfarrer Hauser, für alles! Bei solchen Priestern schlägt man einfach doppelt so gern die Orgel!

Rund ums Konzil 4: Offenbarendes, aufgelesen



Diesmal geht's um Werden (und Wesen?) der Offenbarungskonstitution: Noch so ein Beispiel, wie das jüngste Konzil una voce (holdrio!) zu lehren vermochte ...

" ... Im Klartext: die endgültigen Formulierungen - die schließlich mit nur sechs Gegenstimmen vom Konzil in der letzten Tagungsperiode angenommen wurden, nämlich in der achten feierlichen Sitzung am 18. November 1965 - sind in allen neuralgischen Punkten dehnbare Formulierungen, die beide Seiten je zu ihren Gunsten auslegen können - und in der Folgezeit auch auslegten".

(Otto Hermann Pesch: Das Zweite Vatikanische Konzil. Würzburg 2001, p. 283).

Von welchen beiden "Seiten" die Rede ist, dürfte klar sein. Fragt sich also nur: Wer ist der nachdenkliche Herr auf dem obigen Bild? Ökumeniker an die Front! Und für alle anderen: Die Antwort liegt quasi im Bilde selbst.

Irgendwie barock ...?!?

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Also ... ich weiß nicht, wie das euch so geht, aber auf gewisse Art finde ich diesen mit eher kleinteilig flachen Wölkchen überzogenen Himmel, den ich soeben aus dem Fenster erspäht habe ... nun ja ... irgendwie barock. Vielleicht sollte man alldieweil Barockexperten wie den Herrn Alipius zu Rate ziehen?