Sonntag, 14. August 2011

Das neue Diurnale ist fertig - schöner Zugang zum Stundengebet

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Heute hatte ich erstmals das neue Diurnale in der Hand, das die Petrusbruderschaft unter Federführung von Pater Martin Ramm herausgegeben hat. Es enthält - der von diurnus (bei Tage geschehend, täglich) abgeleitete Name des Buches deutet es an - vollständig die sieben Tagzeiten des Stundengebets im außerordentlichen römischen Ritus - sowohl in der Textgestalt der klassischen Vulgata wie auch in deutscher Sprache und dies für alle Tage des Jahres: Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet. So ermuntert das Büchlein, dem Wort des Psalmisten zu folgen: "Septies in die laudem dico tibi - siebenmal am Tage bringe ich Dir Lob dar" (Psalm 118).
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Das Diurnale ist ausgesprochen handlich geraten. Obgleich das Büchlein die reichhaltigen Gebetstexte sozusagen komprimiert, ist der Wille nicht zu übersehen, dem Ganzen eine dem Inhalt angemessene Form mit auf den Weg zu geben, wenngleich es nicht so bibliophil ausgestattet ist wie ältere oder aktuelle Ausgaben des vollständigen Breviarium Romanum. Der praktische Gebrauchswert steht im Vordergrund (anhand der Prim am Freitag kann man hier einen Blick auf das Layout werfen). Sieht man davon ab, daß das Diurnale nicht die Metten - das nächtlichen Stundengebet - enthält, dürfte nur noch das Breviarium als App platzsparender sein.
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Durch die deutsche Übersetzung (Rubriken und Gebrauchsanleitung inbegriffen) öffnet es zudem jenen, die der lateinischen Sprache nicht mächtig sind, einen wunderbaren Zugang zu den Tageshoren des Breviarium. So kann jeder an diesem Stundengebet teilnehmen und seine Stimme in der Zeit und über die Zeiten hinweg mit dem Chor der betenden Kirche vereinen:
Denn unermüdlich wie der Schimmer / des Morgens um die Erde geht, / ist immer ein Gebet und immer / ein Loblied wach, das vor Dir steht.
Die Sonne, die uns sinkt, bringt drüben / den Menschen überm Meer das Licht: / und immer wird ein Mund sich üben, / der Dank für Deine Taten spricht! 
(John F. Ellerton, dt. von G. Valentin)
Das Diurnale kostet, je nach Ausstattung, 60 oder 70 Euro (80 oder 90 Franken) und kann über Introibo.net hier bestellt werden.
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Gegen Spende findet sich ferner hier ein Büchlein mit Text und Noten für die Komplet - das kirchliche Nachtgebet - im außerordentlichen römischen Ritus; auch können eine Reihe weiterer wertvoller Kleinschriften zu den Sakramenten bezogen werden, die P. Martin Ramm herausgegeben hat.
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Zum Bild: Zum Schmuck der Pfarrkirche St. Jakob in Eschbach 
im Schwarzwald zählt eine Reihe emblematischer Roncaillen, 
die Anrufungen aus der lauretanischen Litanei illustrieren.
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Das Vas insigne devotionis - das "vortreffliche Gefäß der Andacht" 
ist auf Maria bezogen, kann aber auch für das von Psalmen 
durchwirkte Stundengebet gelten. Maria ist auch hier Vorbild: 
Das Magnificat zeigt, daß der Mutter des Herrn 
Sprache und Welt der Psalmen tief vertraut waren.

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