Dienstag, 3. Mai 2011

Am (Weges-) Rand bemerkt - Ernst und Anselm

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Neulich hatte ich wieder etwas über Ernst Jünger gelesen und beschlossen, endlich einmal etwas von Ernst Jünger zu lesen. Mit Erstlingen habe ich bislang gute Erfahrungen gemacht, zumindest bei Thomas Mann, dessen Buddenbrooks ich ebenso verschlungen hatte, wie meine Zeit vom siechen Folgewerk gefressen wurde, bis ich die Notbremse gezogen habe. Zurück zu Jünger: In Stahlgewittern sollte her, also trollte ich mich zur Buchhandlung Herder, im Herzen von Zollitsch City gelegen. Das Traditionshaus mit dem hehren Namen gehört seit einigen Jahren zu Thalia, dem Buchhandelskonzern mit Vorliebe für den Publikumsgeschmack und Hasenfeste. Augen zu und rein. Das Jünger'sche Werk war natürlich nicht auf Lager. In der Theologieabteilung gab es immerhin Benedikt XVI. zentral auf dem Präsentierteller und Küng nur randständig im Aufsteller. Ob ich mal zwanzig Euro in Predigten von Meister Eckhart investieren soll? Zuletzt blätterte ich noch in einer Ausgabe Publik forum herum, um mich über gendergerechte Konzepte posteucharistischer Selbstfindung zu informieren. Dazu stand aber nichts drin. Schade. Immerhin weiß ich jetzt, daß der EKD-Ratvorsitzende Nikolaus Schneider Schußwaffen offenbar eher nicht mag. Auch schade. Darüber werde ein anderes Mal schreiben.
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Ich hoffe, niemand hält mich für meschugge genug, zu glauben, daß Weltbild Jünger auf Lager haben könnte. Der Laden lag am Wegesrand, also bin ich reinmaschiert, ohne dort Zeit in die Stahlgewitter-Fahndung zu verschwenden. Weltbild scheint übrigens nicht einigen deutschen Bistümern (und Beate Uhse?), sondern dem Benediktinerorden (und Beate Uhse?) zu gehören. Das religiöse Buchsortiment bestand fast ausschließlich aus Werken, bei deren Verfasserschaft der Ordensgründer Namenspatron ist, oder die von Benediktinern geschrieben wurden, die entweder Notker oder Anselm heißen. Vor allem letzterer Mönch füllt die Regale, und weil der Buch-Discounter nebst Lesefutter auch ein non-food-Sortiment pflegt, hätte ich überdies den Solarengel Amadeo erstehen können. Ob Anselm über den auch schon ein Buch geschrieben hat ... "dein Sonnenengel für die dunklen Nächte" oder so ...?!?

1 Kommentar:

wrtlx hat gesagt…

In Stahlgewittern ist ein Buch, das realistisch und fast aufzählend sachlich das Leben und Sterben an der Westfront schildert nicht aus pazifischtischer Sicht.
Die Kategorisierung in "Anti-Kriegsroman" wäre meiner Meinung nach falsch.
Gut erkennbar vor der Schilderung der deutschen Frühjahrsoffensive in Flandern Frühjahr 1918. Zitat:" Endlich waren wir wieder einmal der Hammer und nicht der Amboss".
Stadtbibliotheken sind normalerweise gut bestück mit Ernst Jünger, auch mit späteren Werken.
Zum Thema "Grosser Krieg" kann ich auch noch den Roman von Edlef Köppen "Heeresbericht" empfehlen.