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Die heilige Cäcilia Wallfahrtskapelle Maria Sand Herbolzheim (Baden) |
Bei einem der jüngeren Beiträge sind in den Kommentierungen einige Fragen zur Integration deutscher Kirchenlieder in die Messfeier des außerordentlichen römischen Ritus aufgeworfen worden, die den Versuch einer Antwort in einem eigenen Eintrag verdienen.
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Es geht um Sinn und Unsinn deutscher Lieder in der "tridentinischen" Meßfeier und den "Grusel", den diese Lieder bei einigen Besuchern auslösen. Deutsche Lieder werden zumeist "aus pastoralen Gründen" einbezogen. Sie ermöglichen einen "niedrigschwelligeren" Zugang zu diesem Ritus und kommen jenen Gläubigen entgegen, die etwa am gregorianischen Gesang aus Gründen des Wollens oder Könnens nicht hinreichend teilnehmen. Eine weitere Rolle spielt die Tradition: Volkssprachliche Gesänge gehören zum Erbe deutschsprachiger Liturgiepflege, das nicht zu unterschätzen ist.
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Man kann freilich Gründe gegen diese Praxis geltend machen. Zum einen, ich würde dies ein genuin liturgisch orientiertes Argument nennen, tragen deutsche Lieder ein stark gestaltendes subjektives Moment - nennen wir ihn den "freien Text" - in das gefügte heilige Geschehen. Dies birgt die Gefahr, daß das Handeln der Kirche letztlich überlagert wird, zumal die Kirche einen Ritus geschaffen hat, der keinerlei Ergänzung bedarf. Daher halte ich es für notwendig, daß ein deutsches Lied den liturgischen Augenblick, zu welchem es gesungen wird, so gut wie nur möglich paraphrasiert, wie dies für den ordentlichen römischen Ritus - zumindest auf dem Papier - gefordert ist (daß dort ein "freier" Text einen liturgischen Text gleichwertig ersetzen kann, halte ich jedoch für eine Fehlentscheidung). Einer Paraphrase sind aber allemal Grenzen gesetzt: Angefangen bei den Liedern, welche die einzelnen Gesangbücher zur Wahl bereitstellen, bis zum Umstand, daß sich selten ein deutsches Lied finden läßt, welches die Tiefe des liturgischen Textes zufriedenstellend erfasst. Allzu oft tritt an die Stelle des spezifischen Gedankens der Liturgie das allgemeine deutsche Zeitlied.
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Man kann das Argument vom Einbruch der Subjektivität in das liturgische Geschehen allerdings auch übertreiben, den viele Rahmenbedingungen des liturgischen Aktes sind, sozusagen, subjektiver Provenienz - angefangen vom menschlichen Vollzieher des liturgischen Aktes selbst (in der Heiligen Messe ist der eigentliche Liturge natürlich Christus), bis zum "liturgischen" Ort, der stets auch ein Ort der Illusion und damit subjektiv gestaltet ist.
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Neben diesem Argument stehen auch ästhetische Überlegungen im Raum, die je nach Ausrichtung mehr oder weniger nachrangig sind. Ich meine den Wunsch nach einer "reinen" lateinischen Liturgie. Für manche ist dies die in der Weltzeit bestmögliche Repräsentation der himmlischen Liturgie, andere hingegen scheinen dabei eher von der Idee einer Liturgie im Sinne eines (bildungs-) bürgerlichen Kunstwerks inspiriert zu sein.
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Zurück zu den deutschen Kirchenliedern ... meine persönliche Einschätzung: Ich sehe die Sache "undogmatisch". Ich schätze das "reine" Choralamt ebenso, wie ich nicht gegen den Gebrauch deutscher Lieder Stellung beziehe, sofern hier eine überlegte Liedwahl getroffen wird, die sich den Texten der Liturgie bestmöglich rückgebunden weiß. Entscheidet man sich für die Integration deutscher Lieder auch in der Messe, dann sollte man allerdings auch für eine rechte Form und eine angemessene musikalische Ausgestaltung Sorge tragen. In St. Anton war es zum Beispiel früher üblich, erst zur Predigt ein deutsches Lied zu singen - es wirkt jedoch seltsam, wenn nach den streng lateinisch gehaltenen Eröffnungriten an einem Nebenschauplatz des Wortgottesdienstes plötzlich das deutsche Lied sozusagen vom Himmel fällt, zumal folgend auch zur Gabenbereitung und am Ende deutsch gesungen wurde. Hier gebietet es der Formwille, entweder auf deutsche Lieder ganz zu verzichten, was pastoral unklug wäre, oder nur ein deutsches Lied am Ende der Messe zu singen (also nach und außerhalb des liturgischen Handelns). Werden deutsche Lieder hingegen auch innerhalb der Messe gewünscht, dann sollte solch ein Lied auch Bestandteil des Anfangs sein und die Eröffnungsriten begleiten, damit das Ganze nicht in eine ästhetische Schräglage gerät. Denn die Feier der Heiligen Messe darf zwar, dies sei nebenbei bemerkt, keinesfalls auf Ästhetik reduziert werden, muß aber, der Würde des Mysteriums wegen, der Ästhetik genügen, denn sie bildet, wie bereits angedeutet, jene Liturgie des Himmels ab, die im Wortsinn des Begriffs "kosmisch" ist - geordnet und geschmückt.
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Damit komme ich zu einer abschließenden, ganz konkreten Frage: Warum wird ein deutscher Eröffnungsgesang in der sonntäglichen Messfeier alter Ordnung häufig zwischen Asperges bzw. Vidi Aquam und Introitus gesungen? Es ist zu antworten: Wird das Kirchenlied als ein (wenngleich nur äußerlicher) Bestandteil der Mess-Eröffnungsriten verstanden, so ist kaum ein anderer Ort zu finden. Denn die Spendung des Weihwassers ist kein genuiner Bestandteil der Heiligen Messe, sondern ein eigenständiger Akt des Taufgedächtnisses, welcher der Messe an Sonntagen vorgelagert ist. Somit ergibt sich, daß auch das deutsche Lied als "Messgesang" seinen Platz nur nach diesem Akt finden kann - gut gewählt sollte es die Herzen der singenden Gemeinde zur Liturgie des Tages und/oder zum Introitus führen. Freilich gibt es auch den Brauch, ein einleitendes deutsches Lied vor dem Taufgedächtnis zu singen.
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Man kann freilich Gründe gegen diese Praxis geltend machen. Zum einen, ich würde dies ein genuin liturgisch orientiertes Argument nennen, tragen deutsche Lieder ein stark gestaltendes subjektives Moment - nennen wir ihn den "freien Text" - in das gefügte heilige Geschehen. Dies birgt die Gefahr, daß das Handeln der Kirche letztlich überlagert wird, zumal die Kirche einen Ritus geschaffen hat, der keinerlei Ergänzung bedarf. Daher halte ich es für notwendig, daß ein deutsches Lied den liturgischen Augenblick, zu welchem es gesungen wird, so gut wie nur möglich paraphrasiert, wie dies für den ordentlichen römischen Ritus - zumindest auf dem Papier - gefordert ist (daß dort ein "freier" Text einen liturgischen Text gleichwertig ersetzen kann, halte ich jedoch für eine Fehlentscheidung). Einer Paraphrase sind aber allemal Grenzen gesetzt: Angefangen bei den Liedern, welche die einzelnen Gesangbücher zur Wahl bereitstellen, bis zum Umstand, daß sich selten ein deutsches Lied finden läßt, welches die Tiefe des liturgischen Textes zufriedenstellend erfasst. Allzu oft tritt an die Stelle des spezifischen Gedankens der Liturgie das allgemeine deutsche Zeitlied.
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Man kann das Argument vom Einbruch der Subjektivität in das liturgische Geschehen allerdings auch übertreiben, den viele Rahmenbedingungen des liturgischen Aktes sind, sozusagen, subjektiver Provenienz - angefangen vom menschlichen Vollzieher des liturgischen Aktes selbst (in der Heiligen Messe ist der eigentliche Liturge natürlich Christus), bis zum "liturgischen" Ort, der stets auch ein Ort der Illusion und damit subjektiv gestaltet ist.
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Neben diesem Argument stehen auch ästhetische Überlegungen im Raum, die je nach Ausrichtung mehr oder weniger nachrangig sind. Ich meine den Wunsch nach einer "reinen" lateinischen Liturgie. Für manche ist dies die in der Weltzeit bestmögliche Repräsentation der himmlischen Liturgie, andere hingegen scheinen dabei eher von der Idee einer Liturgie im Sinne eines (bildungs-) bürgerlichen Kunstwerks inspiriert zu sein.
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Zurück zu den deutschen Kirchenliedern ... meine persönliche Einschätzung: Ich sehe die Sache "undogmatisch". Ich schätze das "reine" Choralamt ebenso, wie ich nicht gegen den Gebrauch deutscher Lieder Stellung beziehe, sofern hier eine überlegte Liedwahl getroffen wird, die sich den Texten der Liturgie bestmöglich rückgebunden weiß. Entscheidet man sich für die Integration deutscher Lieder auch in der Messe, dann sollte man allerdings auch für eine rechte Form und eine angemessene musikalische Ausgestaltung Sorge tragen. In St. Anton war es zum Beispiel früher üblich, erst zur Predigt ein deutsches Lied zu singen - es wirkt jedoch seltsam, wenn nach den streng lateinisch gehaltenen Eröffnungriten an einem Nebenschauplatz des Wortgottesdienstes plötzlich das deutsche Lied sozusagen vom Himmel fällt, zumal folgend auch zur Gabenbereitung und am Ende deutsch gesungen wurde. Hier gebietet es der Formwille, entweder auf deutsche Lieder ganz zu verzichten, was pastoral unklug wäre, oder nur ein deutsches Lied am Ende der Messe zu singen (also nach und außerhalb des liturgischen Handelns). Werden deutsche Lieder hingegen auch innerhalb der Messe gewünscht, dann sollte solch ein Lied auch Bestandteil des Anfangs sein und die Eröffnungsriten begleiten, damit das Ganze nicht in eine ästhetische Schräglage gerät. Denn die Feier der Heiligen Messe darf zwar, dies sei nebenbei bemerkt, keinesfalls auf Ästhetik reduziert werden, muß aber, der Würde des Mysteriums wegen, der Ästhetik genügen, denn sie bildet, wie bereits angedeutet, jene Liturgie des Himmels ab, die im Wortsinn des Begriffs "kosmisch" ist - geordnet und geschmückt.
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Damit komme ich zu einer abschließenden, ganz konkreten Frage: Warum wird ein deutscher Eröffnungsgesang in der sonntäglichen Messfeier alter Ordnung häufig zwischen Asperges bzw. Vidi Aquam und Introitus gesungen? Es ist zu antworten: Wird das Kirchenlied als ein (wenngleich nur äußerlicher) Bestandteil der Mess-Eröffnungsriten verstanden, so ist kaum ein anderer Ort zu finden. Denn die Spendung des Weihwassers ist kein genuiner Bestandteil der Heiligen Messe, sondern ein eigenständiger Akt des Taufgedächtnisses, welcher der Messe an Sonntagen vorgelagert ist. Somit ergibt sich, daß auch das deutsche Lied als "Messgesang" seinen Platz nur nach diesem Akt finden kann - gut gewählt sollte es die Herzen der singenden Gemeinde zur Liturgie des Tages und/oder zum Introitus führen. Freilich gibt es auch den Brauch, ein einleitendes deutsches Lied vor dem Taufgedächtnis zu singen.
7 Kommentare:
Warum wird ein deutscher Eröffnungsgesang in der sonntäglichen Messfeier alter Ordnung häufig zwischen Asperges bzw. Vidi Aquam und Introitus gesungen?
Sorry, dass ich da noch mal nachhake, aber lieber einmal zuviel gefragt:
1) Bedeutet dieses "zwischen" dass das dt. Lied vor der messeröffnung gesungenwird?
2) Oder wird es zur Messeröffnung gesungen und der introitus quasi drangehängt.
Hintergrund: Ende März in St. Joseph, Mainz war Variante 2) gewünscht. Hat mich gewundert, aber ich habs so gespielt, bzw direkt nach dem Eröffnungslied den Introitus dirigiert.
In St. Afra werden sonntags zwei deutsche Lieder gesungen. Eines zwischen dem Asperges und dem Introitus und eines nach dem Schlußevangelium. Ich halte das für eine sehr gute Lösung. An jeder anderen Stelle wären sie mir nicht so lieb. Das Ordinarium ist für mich nicht zu ersetzen. Maximal zum Offertorium könnte es für mich noch ein deutsches Lied geben.
Wo es möglich ist - ich sage nur, wo es möglich ist - da sollte jeder, der singen mag und kann, zum Proprium auf die Empore wechseln. Es gibt schließlich genug zu singen. Wer nicht singen kann, sollte sich schweigend dem gesungenen Gebet verbinden. Ein von der Orgel geschobener, gehaltener und gezogener Gemeindegesang beschäftigt zwar jeden, verliert aber den Charakter von Gebet und Andacht, den zumindest ich in der Messe dringend brauche.
@wrtlx
Aus meiner Sicht bietet sich das deutsche Lied zwischen Asperges und Introitus an, weil die Messe erst mit dem Introitus beginnt. Was vor und nach der Messe gesungen wird ist mir eigentlich herzlich egal. Es gibt wunderschöne deutsche Kirchenlieder, für die es sich allein schon lohnen würde, eine Andacht zu feiern.
@ wrtlx
Das Lied wird nicht vor der Messeröffnung gesungen, sondern dazu, allerdings ist die Formulierung, daß man den Introitus "dranhängt", etwas delikat. Sagen wir lieber: Ein deutsches Lied wird dem Introitus vorgelagert, worin man unter Umständen eine Doppelung sehen könnte.
Abgesehen davon, daß Doppelungen der organisch gewachsenen "alten" Liturgie nicht fremd sind, liegt hier ohnehin keine vor, weil das deutsche Lied nicht die selbe Qualität hat wie der lateinische Introitus. Man könnte sagen: Wäre die Messliturgie ein Weihnachtbaum, so zählte der Introitus zu den Nadeln, das deutsche Lied nur zum Lametta.
Denn es gilt auf jeden Fall: Der das liturgische Handeln entfaltende und damit wesentliche Akt ist im gesungenen Amt der von der Schola vorgetragene Introitus.
Es gibt übrigens Rubriken, die halbwegs genau angeben, wann der Introitus zu intonieren ist. Bis zum Missale von 1962 galt: "Accedente Sacerdote ad altare, incipiunt Cantores Antiphonam ad Introitum" - was dahingehend ausgelegt wurde, daß der Introitus zu intonieren sei, während der Priester an den Altar tritt, nicht aber schon während der Einzugsprozession. Seit 1962 kann der Introitus bereits zum Einzug gesungen werden. Auch erlauben die reformierten Rubriken, daß bei einer längeren Prozession weitere Psalmverse integriert werden können.
@ Tiberius
Die Praxis in St. Afra ist eine gute Lösung, in der Tat. Einem Satz muß ich aber widersprechen: "Ein von der Orgel geschobener, gehaltener und gezogener Gemeindegesang beschäftigt zwar jeden, verliert aber den Charakter von Gebet und Andacht" - auch das deutsche Kirchenlied ist Gebet sein und sollte von den Singenden auch so verstanden werden. Es ist im strengen Sinn natürlich kein liturgisches Beten, aber doch die Vereinigung der Versammelten unter einer Stimme zum Lob Gottes. Wäre es nur eine Beschäftigungsmaßnahme, so wäre es sofort aus dem liturgischen Kontext zu bannen.
Man sollte allerdings in Erinnerung behalten, daß volkssparchliche Lieder im gesungenen Amt nach allgemeinem Recht verboten sind und da, wo ein alter Brauch besteht, zusätzliche Lieder einzufügen, dieser nur dann beibehalten werden darf, wenn er nach dem Urteil des Ordinarius ein vorsichtiges Abschaffen nicht möglich ist (De musica sacra et sacra liturgia, Nr. 14 a). Ansonsten ist das sog. "deutsche Hochamt" nur durch Card. Bertram im Kriege gewährtes Privileg erlaubt (was in A und CH die Grundlage ist, weiß ich nicht), und Pius XII. schreibt in Musicæ s. disciplina" ausdrücklich: "Haud ignoramus sane ab hac ipsa Apostolica Sede ob graves causas quasdam sed omnino definitas exceptiones hac in re concessas esse, quas tamen nequaquam latius proferri vel propagari, nec sine debita eiusdem Sanctae Sedis venia, ad alias regiones transferri volumus." Es ist also klar - wie es ja auch liturgisch einleuchtet -, daß die Erlaubnis für deutschen Gesang als "unerfreuliche" Ausnahme gesehen wird, die möglichst einzugrenzen ist. Mir persönlich kommt das deutsche Lied nach dem Hochamt immer wie ein Zuckerl an die Menge vor, zur Belohnung dafür, daß sie den Choral "ausgehalten" hat, und es beendet schlagartig den liturgischen Charakter zugunsten volkstümlicher Gemütlichkeit. Aber ich weiß, daß man sich hier auch unter "Tradis" gegen das "pastorale" Argument "aber die Leute lieben es" den Mund fusselig reden kann und füge mich eben darein.
Danke für's "Dreinfügen" und vor allem danke für den wirklich ausgewogenen Bericht zur Praxis in St. Anton! Das Volk liebt in gewissen Diözesen nun einmal seine alten deutschen Lieder sehr. Und das "Deutsche Hochamt" war durchaus in einzelnen Landstrichen auch vor Bertrams Dekret üblich. Ich bin da auch für eine gesunde Mischung aus Liedern und Choral. Auch Rom hat ja (wenn auch stillschweigend und gewiß über die Germanen seufzend...) diese Praxis gütig bestehen lassen und nicht zu sehr auf seiner offiziellen Linie beharrt. Ich gebe es zu: auch ich brauche das "Zuckerl", wenn ich den Choral "ausgehalten" habe. Und nur zu oft muß man ihn (leider!) wirklich aushalten. So, wie manche Scholen singen, wird das Anhören (müssen) zum Bußakt...
@ Pro Spe Salutis
Ich wollte gar nicht bestreiten, daß auch deutsche Kirchenlieder gesungene Gebete sein können, wenn sie denn wirklich betend Gesungen werden. Meine Kritik zielte auf die Adjektive "geschoben, gehalten und gezogen".
Wer in der Lage ist, ein deutsches Lied ohne Hilfe der Orgel richtig zu singen, der bringt auch manches Proprium auf die Reihe. Das Ordinarium sollte ja ohnehin jeder im Schlaf können. :-)
Ich persönlich bevorzuge die Messe auf Latein, nur Latein, das heißt Ordinarium und Proprium, keine deutsche Lesung, kein deutsches Evangelium und die Predigt vor der Messe. Wenn einer einen Ort kennt, an dem ich das finden könnte, dann bin ich sicher bereit, auch lange Strecken dafür in Kauf zu nehmen.
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