Samstag, 30. April 2011

Die Qual der (Lied-) Wahl

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Der morgige Sonntag hat's in sich: Liturgisch gesehen steht der Oktavtag  des Osterfestes, auch Weißer Sonntag genannt, auf dem Programm. Dann tummelt sich im Hintergrund das Hochfest des heiligen Josephs, des Mannes der Arbeit, das, wenngleich im außerordentlichen römischen Ritus ein Festtag erster Klasse, vom Sonntag abgedrängt wird, aber zu kommemorieren ist und somit in der Liturgie nicht völlig unter den Tisch fällt. Dann wären noch außerliturgische Momente wie der Beginn des Maien-Monats und die Seligsprechung von Johannes Paul II zu verzeichnen. Ich neige fast dazu, froh zu sein, daß nicht noch die Erstkommunion dazu kommt.
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Was singt man nun an deutschen Liedern? Vier davon sind in der Messe vorgesehen. Hier mal ein kleiner Einblick in die Kreativwerkstatt für tridentinische Liturgiegestaltung *grins* ...
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Zwischen Vidi aquam und Introitus muß natürlich ein Osterlied rein, zwei Strophen Nun singt dem Herrn ein neues Lied. Nach dem Evangelium ersetze ich das übliche Heilig-Geist-Lied durch zwei Strophen Gottheit tief verborgen: zum einen Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot und ferner Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht. Das deucht mich eine schöne Antwort der Gemeinde auf das Evangelium vom zweifelnden Thomas. Das Gesangbuch bietet eine nicht eben prickelnde, aber akzeptable Adoro te-Alternativmelodei, und das ist hier gut so, sonst riecht die Sache doch zu sehr nach Sakramentsandacht. 
Zur Gabenbereitung wird der heilige Joseph bedacht, vielleicht eine etwas heikle Entscheidung, jedoch thematisiert das Lied Heilger Mann, von Gott berufen in der zweiten Strophe nicht nur Wert und Ziel der menschlichen Arbeit, sondern führt überdies einen Gedanken ein, der eine Brücke zum liturgischen Moment der Gabenbereitung schlägt: "Segne unsrer Arbeit Last, / wie du sie geheiligt hast, / daß des Lebens Opfergang / werde Gottes Lobgesang".
Zum Ende Ostern, Maria und Mai zusammenzubringen ist hingegen einfach - und läuft auf Laßt uns erfreuen herzlich sehr hinaus.
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Angelegentlich erinnere ich nochmals an das Preisrätsel unten. Einige Antworten sind bereits eingetroffen ...

5 Kommentare:

Braut des Lammes hat gesagt…

Nitpicking: Josef, der Arbeiter, ist kein Hochfest, sondern ein Gedenktag.

Die Fülle von Namen und Bedeutungen für diesen 2. Sonntag in der Osterzeit – in Bayern kommt auch noch Patrona Bavariae dazu – wurde bei uns auch heute in der Predigt erwähnt.

Gregor hat gesagt…

Ne, im alten Ritus ist Joseph Opifex schon ein Hochfest (Fest I. Klasse). Es wurde aber nicht gestern kommemoriert, sondern auf heute transferiert.

Wieso vier deutsche Lieder im gesungenen Amt? *grusel*

Pro Spe Salutis hat gesagt…

Gregor hat natürlich recht, leider habe ich mich ohne Blick ins Direktorium auf meine rubrizistischen (Un-) Kenntnisse verlassen. Nun ja, so wurde der hl. Joseph bereits einen Tag früher besungen, der Himmel mags erduldet haben.

Die deutschen Lieder im Amt sind, mal wieder, pastoralen Erfordernissen geschuldet. Das kann man mit Recht gruselig finden, ist aber im Süden meist üblich. Ich werde dazu demnächst mal noch bloggen.

Gregor hat gesagt…

Ein Josephslied zuviel kann nie schaden. Allerdings bin ich ohnehin kein großer Fan der 1955er Erfindung "San Giuseppe Communista".

wrtlx hat gesagt…

Gegen die deutschsprachigen Lieder ist eigentlich nichts einzuwenden. Die sind textlich vollkommen in Ordnung. Daher versteh ich des *grusel* nicht.

Nur den folgenden Satz verstehe ich nicht:
Zwischen Vidi aquam und Introitus muß natürlich ein Osterlied rein, zwei Strophen Nun singt dem Herrn ein neues Lied.
Das sieht für mich so aus wie ein doppelter Introitus. Ich hab das auf Wunsch auch mal so gemacht bei einem levitierten Hochamt, aber verstanden(im Sinne von Wissen) hab ich es damals auch nicht.
Kannst du mir das mal erklären bitte?