Dienstag, 24. November 2009

So zwischendurch ...

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Gibt es eigentlich einen Schutzpatron für den reibungslosen Übergang von einem Internet- und Telefonanbieter zum anderen? Dessen Fürsprache könnte ich derzeit brauchen, den telekommunikationstechnisch kann ich zwar zuhause munter nach draußen telefonieren (immerhin!!!), aber keiner vermag mich derzeit zu erreichen. Und das Internet streikt sowieso ...

Und so herrscht auch hier erst einmal weitestgehend Schweigen ... sehen wir's doch einfach mal so:

"Der Herr aber, Er weilt in seinem heiligen Tempel.
Vor ihm sei stille die ganze Welt"

(Habakuk 2, irgendwo, glaub' ich)

Mittwoch, 11. November 2009

Sankt Martin




Was mir heute im Zusammenhang mit dem heiligen Martin eingefallen ist ... ein Bruchstück aus einem Gebet, welches ich mir irgendwann irgendwo einmal herausgeschrieben hatte, ohne daß ich heute wüßte, wo es hingeraten sein könnte. Der Schlußgedanke aber lautete so ungefähr, Gott möge uns zuletzt

... nach jener Liebe messen, mit welcher wir selbst gemessen haben.

So muß man aber auch erst einmal beten können ...

Dienstag, 10. November 2009

Patriarch zu Gast

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Der gestrige Weihetag der Lateranbasilika barg für den Christenmenschen in Zollitsch City eine kleine Überraschung: Patriarch Fouad Twal von Jerusalem zelebrierte die Abendmesse im Münster. Leider war Robbie's PR-Abteilung bislang nicht in der Lage, irgendwelche Hintergründe zu diesem Besuch zu publizieren. Aber was soll's ... einer der wichtigsten Patriarchen der Kirche war da, sowas freut doch schon mal - ist ja wie ein halber Papstbesuch.

Insgeheim hatte ich mich schon auf eine (zumindest teil-) lateinische Messe gefreut, doch leider war der Patriarch des Deutschen hinreichend mächtig, so daß die Messe mal wieder in der Landessprache gefeiert wurde. Wobei drei konzelebrierende Domherren plus Diakon offenbar eine patriarchale Einführung in die Feier erwarteten, Seine Seligkeit aber im Schweigen verharrte, bis ihm ein Gotteslob für den weiteren deutsch-liturgischen Verlauf hingehalten wurde. Ja, meine Herren, man kann eine Messe auch ohne Geschwafel beginnen!

Eigentlich mag ich unsere Münsterorganistin, aber etwas mehr Festlichkeit hätte diese Feier schon vertragen ... wozu hat man neulich erst eine Hochdrucktuba für special events & effects in die Münsterorgeln eingebaut? Und die gotteslöbliche Paulus-Messe ist ein durchaus schönes deutsches Ordinarium, aber das Gloria kennt kein Schwein, was die Sache angestrengt-dröge wirken läßt. Und warum muß, aber das Thema hatte ich ja schon, immer alles krampfhaft auf Deutsch durchgezogen werden? Ich bin mir sicher: Bei der Missa de angelis wäre kräftiger mitgesungen worden ...

Samstag, 7. November 2009

Freies und selbstbestimmtes Leben für alle?

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Die taz fragte jüngst die Juso-Chefin Franziska Drohsel, was sie davon halte, daß die neue Bundesregierung Fördermittel für den Kampf gegen rechts auch gegen links einsetzen wolle und ob es einen Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremismus gäbe ...

Drohsel antwortete: "... Eine Zusammenlegung der Mittel würde bedeuten, dass man Geld aus Anti-rechts-Programmen rauszieht und stattdessen gegen linke Strukturen verwendet. Ich kritisiere die Gleichmacherei. Rechtsextremismus spricht Menschen das Recht auf Leben ab. Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle". Ah ja ...


Daß Rechtsextremisten anderen Menschen das Leben absprächen ... ist richtig, ein Blick in einschlägige Foren reicht. Daß man sowas bekämpfen muß, steht außer Frage

Daß "linke Strukturen" aber in vorderster Reihe marschieren, wenn es um die Freigabe der Abtreibung geht, übersieht Mamsell Drohsel: Ungeborenen Kindern wird vor allem in linken Sumpfgebieten jedes "Recht auf Leben" abgesprochen. Hundertfach, tausendfach, millionenfach. Wie sich Mann und Frau von links bis linksradikal dabei aufführen können, wurde beim Berliner Gebetszug neulich anschaulich. Ein solches Gebaren verdient nur ein Urteil: Menschenverachtend, und dies nicht nur den Ungeborenen gegenüber.

Daß mir jetzt bloß keiner mit Scheinargumenten wie jenem vom prähumanoiden Zellbollen (oder so ähnlich) komme, der ja noch gar kein Mensch sei. Selbst wenn es so wäre, so trüge der prähumanoide Zellbollen doch ein gewaltig großes Potential in sich: das Potential der Mensch-Werdung, die Berufung zu einem, nehmen Frau Drohsel ruhig einmal beim Wort, "freien und selbstbestimmten Leben für alle".

Das alles schert die Drohsel aber nicht ... lieber rennt sie, wie in selbigem taz-Interview auch zu lesen, bei linksextremen Demos mit. Allein schon das ist Grund genug, daß man dem linken Rand ordentlich auf den Zahn fühlt. Die Gefahren, die von dort für die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Gemeinwesens ausgehen, sind keineswegs geringer als bei rechtsextremen Umtrieben.Und die SPD sollte sich mal fragen, was ihre Junggenossen so alles treiben ...


Dienstag, 3. November 2009

Upps, der ist ja hier Diakon ...

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Just stellte ich fest, daß der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Helmut Hoping, der sich, wie etwa Stanislaus berichtete, auf einem Generation Benedikt-Treffen für die außerordentliche Form des römischen Ritus stark gemacht hat, als Diakon in meiner Pfarrgemeinde amtet.

Ein früherer Pfarrer meiner Gemeinde gehört zudem zu jenen Geistlichen, die Seine Exzellenz, der hochwürdigste Herr, Herr Erzbischof Robbie mit der Feier der "alten" Messe in Zollitsch City beauftragt hat ... gefeiert wird aber nur alle zwei Wochen, ganz im Einklang mit der liebevoll das Seltene besonders wertvoll erscheinen lassenden Praxis anderer deutscher Bischöfe bei der Umsetzung von SP, was Prof. Hoping auf die Palme bringt.

Vielleicht sollte ich doch mal öfter in meine Pfarrkirche reingucken, obwohl die Abendmesse an Allerheiligen (Zelebrant: "Wo habt ihr eure Herzen?" Gemeinde: *Häää? Ähhh* ... "wir haben sie beim Herrn") nur bedingt mein Fall war.

Montag, 2. November 2009

Windei-Eschatologeme - zu Allerheiligen und Allerseelen





In den vergangenen Jahren hatte ich zu Allerheiligen und Allerseelen stets Orgeldienste im außerordentlichen römischen Ritus. Entsprechend fielen auch die Predigten aus. Dieses Jahr konfrontierte mich hingegen mit jener "normalen" Verkündigung, die in "normalen" Gottesdiensten heute auf dem Programm zu stehen scheint - eine eher armselige Angelegenheit: Die Katechese von den letzten Dingen liegt mancherorts (oder vielerorts?) in den letzten Zügen.

Ob gestern in der Abendmesse meiner Pfarrkirche oder heute in der Eucharistiefeier nach der - von mir vorgezogenen - Frühmesse, von der ich noch die Predigt mitbekommen habe: Allenthalben blieb alles im Ungefähren stecken, allenthalben wurde keine echte Orientierung geboten, die entscheidend über Appellationen zu gottgefälligem Sozialkuscheln hinausgewiesen hätte, allenthalben wurde verschwiegen, daß der Mensch in seiner Berufung auf Gott hin auch scheitern kann, allenthalben kein klarer Hinweis, daß Heiligkeit auch etwas mit Gnade und Transzendenz zu tun hat, allenthalben keine eindeutige Aussage, daß wir gut daran tun, für die Seelen in der Läuterung zu beten, allenthalben keine die Tiefe des Mysteriums in seinen Bezügen auf Gott und Mensch, auf Gerechtigkeit und Gnade auslotende Darstellung, warum Allerheiligen und Allerseelen mehr ist als Gräber schmücken, Friedhof besuchen, Lichtlein anzünden und an Verstorbene denken. Allenthalben diese Trend-Eschatologie, welche die Lehre vom Purgatorium und der Hölle als "Drohbotschaft" denunziert und auf eine "Frohbotschaft" setzt, in der am Ende alle Menschen querbeet gerettet werden, wobei die damit verbundene Heilsvision seltsam blaß und farblos bleibt - so, als ob man selbst nicht recht dran glauben mag, wovon man redet.

Zugegeben: Wir wissen letztlich wenig über die letzten Dinge und können wieder mal nur im Rahmen eines begrenzten Sprechens, einer begrenzten Einsicht und begrenzter Bilder uns Vorstellungen bilden, in welche Bestimmungen das Schicksal des einzelnen Menschen wie der Geschichte münden kann. Dies wird auch eine jede neuscholastisch geprägte, ordentliche Dogmatik einräumen. Doch umso mehr sollte die Verkündigung doch gerade bei diesen letztentscheidenden Fragen dem Glauben der Kirche vertrauend folgen, statt die Windei-Eschatologeme der Greshakes und Kehls etc. etc. etc. zu propagieren.

Auf die Barmherzigkeit Gottes - für uns selbst und für unsere Mitmenschen - kann nur vertrauen, wer auch glaubt, daß aller Weisheit Anfang die Furcht des Herrn ist. Dann dürfen wir uns Wunder der Gnade erhoffen, geschenktes Leben für die Ewigkeit, für uns und für unsere Verstorbenen, für deren Heil wir - reich durch die Gnadenmittel der Kirche - eintreten können.