Mittwoch, 4. Januar 2012

Ein voller Griff ins Klo? (mit Rätsel!)

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Eine meines Dafürhaltens sehr interessante Seite im Internet ist Archinform, die Internationale Architektur-Datenbank. Ruft man die Seite auf, werden oben in munterem Wechsel kleine, wie das neudeutsch so heut halt heißt, Appetizer angezeigt. Klickt man auf eines dieser Bildchen, landet man schnurstracks bei einem beispielhaften Bauwerk; manchmal handelt es sich um beispielhaft häßliche Bauwerke, dies aber nur am Rande. 
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Da ich kaum glauben mochte, daß sogar architektonisch bemerkenswerte Pissoirs gelistet werden, habe ich heute aus Neugier den folgend dokumentierten Appetizer mal angeklickt:
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Mhhh, ich war dann doch etwas veruntröstet, welches Bauwerk mir darob präsentiert wurde. Ich mache mal einen Rätselspaß daraus. Wer glaubt eine Ahnung zu haben, zu welchem (konkreten) Gebäude dieses Bild gehört, kann gerne einen Kommentar hinterlassen. Kleiner Tipp: Die Idee mit dem Pissoir (kein Witz, zwischen all den anderen Bildchen sah das echt danach aus!) ist ein Griff ins Klo.
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Natürlich gibts demnächst auch eine Auflösung ...

Das Vierte, die grünen Teufel und das Arbeitsentgelt

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Werbepausen bei Privatsendern sind in der Regel unerfreulich. Im Gegensatz zur Rundfunkgebühr, mit der sich ARD und ZDF ihren bisweilen recht selbstreferenziellen und gewöhnungsbedürftigen "Qualitätsjournalismus" honorieren lassen, haben Werbepausen aber einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Man kann sie zur Lektüre päpstlicher Rundschreiben nutzen!
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"Das Vierte" bietet hierzu einen besonders vorteilhaften Rahmen, den dort scheinen Werbepausen vornehmlich aus Dauerwerbesendungen zu bestehen, die mir in mindesten einer Viertelstunde (drunter geht's kaum) die Segnungen von Dampfreinigern, Gemüsehobeln oder Bratpfannen ans Herz legen. Was locker reicht, um aufs Klo zu gehen, danach eine zu rauchen, den Kühlschrank zu inspizieren und Enzykliken zu lesen. Das habe ich heute jedenfalls festgestellt.
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Während Die grünen Teufel von Monte Cassino in die Werbepause geschickt wurden, lag Mater et magistra des sel. Johannes XXIII. zufällig in Griffnähe. Und passend zum Umstand, daß sich Ursula von der Leyen aufgrund der Arbeitsmarktzahlen vor lauter "Jobwunder" aktuell schier nicht mehr einkriegt, fiel mein Auge auf die Abschnitte 68 ff. dieser Sozial-Enzyklika, in meiner Ausgabe mit "Das Arbeitsentgelt" überschrieben. Nur so ein paar Passagen daraus ...
Schweren Kummer bedrückt Uns angesichts der traurigen Tatsache, daß in vielen Ländern und ganzen Erdteilen zahllosen Arbeitern ein Lohn gezahlt wird, der ihnen selbst und ihren Familien wirklich menschenunwürdige Lebensbedingungen aufzwingt.
In einigen von diesen Ländern steht jedoch zu diesem Zustand äußersten Elends der Mehrzahl der Überfluß und hemmungslose Luxus weniger Reicher in schreiendem und beleidigendem Gegensatz, während in anderen Ländern die Menschen übermäßig belastet werden, um in kurzer Zeit den nationalen Reichtum in einem Maße zu steigern, wie es ohne Verletzung von Gerechtigkeit und Billigkeit nun einmal nicht möglich ist.  
Zugegeben: Das läßt bislang eher an die Zweite oder Dritte Welt als an hiesige Verhältnisse denken. Aber Deutschland heute kriegt auch sein Fett weg: 
Hierher gehört auch, daß in den wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern Leistungen von geringer Bedeutung oder fraglichem Wert nicht selten hohe und höchste Entgelte erzielen, die ausdauernde und wertschaffende Arbeit ganzer Schichten arbeitsamer und ehrbarer Bürger dagegen allzu niedrig und für den Lebensunterhalt unzureichend entgolten wird oder jedenfalls in keinem gerechten Verhältnis zu dem geleisteten Beitrag zum allgemeinen Wohl oder zum Gewinn der betreffenden Unternehmen oder zum Volkseinkommen.
Sage noch einer, päpstliche Rundschreiben seien wirklichkeitsfremd. Vielleicht sollte ich öfter mal "Das Vierte" einschalten ...