Samstag, 25. Dezember 2010

Findling ... aus der Christnacht: Krippe und Kreuz



Ist es also doch nichts mit der "Herrlichkeit", 
die wir nach Johannes,
nach den Propheten, nach der heiligen Liturgie
an Weihnachten und Epiphanie schauen sollen?
Was ist das für eine Herrlichkeit?
Eine Höhle auf dem Felde, eine Krippe,
ein kleines schreiendes Kind, ein paar arme Leute:
Maria, Joseph, die Hirten!
Das ist doch wahrhaft menschlich genug!

Und trotzdem sagt Johannes, der untrügliche Evangelist:
"Der Logos wurde Fleisch,
und wir schauten seine Herrlichkeit!"

Wir müssen also offenbar unser Denken umstellen!
Bei Herrlichkeit sehen wir Glanz, Pracht, Majestät, 
Lichterfülle vor uns, oder wir denken an die 
unendliche Entrücktheit des göttlichen Lichtes der Ewigkeit,
das wir uns im Grunde aber auch in menschlichen Maßstäben
und in irdischen Farben ausmalen als etwas unendlich 
Großartiges, Machtvolles, Geheimnisdunkles,
als tiefste Weisheit und Wissenschaft.

Gottes Herrlichkeit ist aber etwas ganz Anderes,
unendlich Tieferes und Feineres, alle
Macht und Weisheit Überragendes.
Paulus hat uns darüber belehrt, indem er den Korinthern, 
welche die Herrlichkeit der Weisheit und Gnosis suchten, schrieb:
"Der Logos vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit,
denen aber, die gerettet werden, uns, ist er 
eine Macht Gottes ..."

Auch Paulus redet Weisheit, aber
"nicht die Weisheit dieses Aions noch der Fürsten dieses
Aions, die zugrunde gehen. Sondern wir reden Gottes
Mysterienweisheit, die verborgene, die Gott 
vor den Aionen zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt
hat; die keiner der Fürsten dieses Aions erkannt hat.
Denn wenn sie sie erkannt hätten, dann hätten sie nicht
den Kyrios der Herrlichkeit gekreuzigt.

(Odo Casel OSB)

O tidings of comfort and joy




Ein gesegnetes,
gnadenreiches und 
friedvolles Weihnachtsfest
2010!

Das Licht 
dieser Nacht
strahle in unsere und
die Herzen aller Menschen:
O tidings of comfort and Joy!



... mein Lieblings-Carol,
im äolischen Ton und mit einem
genialen  descant in der Finalstrophe:

God rest ye merry, gentlemen, 
Let nothing you dismay, 
For Jesus Christ our Saviour 
Was born upon this day, 
To save us all from Satan's power 
When we were gone astray: 
O tidings of comfort and joy, 
Comfort and joy, 
O tidings of comfort and joy. 

From God our heavenly Father 
A blessed angel came, 
And unto certain shepherds 
Brought tidings of the same, 
How that in Bethlehem was born 
The Son of God by name: 
O tidings of comfort and joy, 
Comfort and joy, 
O tidings of comfort and joy. 

The shepherds at those tidings 
Rejoiced much in mind, 
And left their flocks a-feeding 
In tempest, storm and wind, 
And went to Bethlehem straightway, 
This blessed Babe to find: 
O tidings of comfort and joy, 
Comfort and joy, 
O tidings of comfort and joy. 

But when to Bethlehem they came, 
Whereat this Infant lay, 
They found Him in a manger, 
Where oxen feed on hay; 
His mother Mary kneeling, 
Unto the Lord did pray: 
O tidings of comfort and joy, 
Comfort and joy, 
O tidings of comfort and joy. 

Now to the Lord sing praises, 
All you within this place, 
And with true love and brotherhood 
Each other now embrace; 
This holy tide of Christmas 
All others doth deface: 
O tidings of comfort and joy, 
Comfort and joy, 
O tidings of comfort and joy.

Freitag, 24. Dezember 2010

Nein, hier noch keine Weihnachtswünsche ...

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... sondern nur eine - angesichts der sich aufladenden Festtagsstimmung - tumb-politische Randbemerkung, die ich mir dennoch nicht verkneifen kann. Unser bunter Bundeswulff Herr Bundespräsident hatte mit seinem Gedanken, die allfällige Weihnachtsansprache nebenbei zum Bürgertreff auszubauen, eine, und jetzt kein Spott, sympathische Idee. Interessant scheint in diesem Kontext auch die von DRadio Kultur verbreitete Beobachtung, "die Kleinsten" hätten auf die Sterne am Bellevue'schen Christbaum ihre Wünsche schreiben dürfen: So etwa, daß sie gerne mehr Zeit mit ihren Eltern verbringen würden.
Mal sehen, wer im nächsten Jahr wieder lautstark den Ausbau von Krippenplätzen zur allzeitigen Rundumablage fordern wird, statt eine Politik ins Werk zu setzen, die Familien wirklich stärkt und stützt.


PS: Ich habe nichts gegen Krippen. Aber eines sollte klar sein - selbst die in Bethlehem war nur eine Notlösung übelster Sorte.

Montag, 20. Dezember 2010

"Dogmas" ... und andere Adventssplitter

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Mannomann, jetzt kratzt der Advent schon wieder die Schlußkurve. Nun ja, wird auch Zeit, immerhin feiert der Einzelhandel bereits seit einem gefühlten halben Jahr Weihnachten oder alternativ X-mas. Ach ja, X-mas ... was feiern die da eigentlich? Den drittletzten Buchstaben? Ein Alphabetisierungsprojekt? So sesamstraßenmäßig vom A-Team über das B-Movie zur C-Klasse und so fort? Also irgendwie bin ich dann doch dankbar, wenn sich mein nächstliegender Supermarkt zu christlichen Inhalten bekennt und meinereiner zwischen Kühltheke und Klorollen mit O come, all ye faithful beschallert, wenngleich vokal vollschleim-abgesoftet und mit Werbung durchsetzt ... meine Weihnachtsbestellung kann ich also joyful and triumphant [Dudel aus] "blablabla an unserer Fleisch- und Wursttheke aufgeben. Edeka. Wir lieben Lebensmittel" [Dudel an] O come let us adore him ... Wäre ich König Nummer vier, dann könnte ich jetzt anbetend und vorbestellt Sauberbraten zur Krippe schleppen. Oder Paprikalyoner. Aber die Krippe ist noch leer, wie diese Aufnahme aus dem Hauptbahnhof beweist:



Die Bahnhofsmission stellt jedes Jahr diese Krippe auf. Manchmal kann man Menschen sehen, die tatsächlich eine Weile still davor verweilen. Noch ehe jedenfalls an Heiligabend das Jesuskind die Krippe vervollständigt, ahne ich bereits, daß der Einzelhandel schon keine Weihnachtssüßigkeiten mehr bevorratet und die Reste bald rabattiert abverkauft. Bei Lidl hier um drei Ecken ist das Angebot schon jetzt merklich ausgedünnt. Und eine Linzertorte hat mir, aber das nur nebenbei, bislang auch niemand vermacht. Schade, aber es gibt offenkundig schlimmere Einsichten. Zum Beispiel die hier:


Die Weisheit schmückt die Bude eines Christbaumverkäufers in Basel, abends bin ich heute dran vorbeimarschiert. Gott sei Dank, daß die Welt nicht an falscher Pluralbildung zugrunde gehen kann! Der Christbaumverkäufer sah im Dunkeln übrigens so aus, wie ich mir Bhagwan im Dunkeln vorstelle. Würde ich dem einen Weihnachtsbaum abkaufen wollen? Vielleicht hätte ich ihn fragen sollen, ob er nicht Lust hätte, gemeinsam mit mir das kapitalistische Dogma von Gegenleistung gegen Geld talentetauschbörsenmäßig aufzubrechen: Du gibst mir einen Weihnachtsbaum und ich verbessere Deine Sprachkompetenz? Aber es gibt Alternativen:



Zum Beispiel diese Vollplastik mit eingebautem Schneegestöber, fertig dekoriert. Unterhalb der Spitze wirft ein Gebläse ein echtes Kunstschneesurrogat aus, das nach und nach über die Zweige kullert und unten von einem umgedrehten Schirm abgefangen wird! Wer das nun zu kitschig findet, für den gibt es auch ganz undogmatische und schneebefreite Varianten:


Weihnachten kann kommen! Eine schöne vierte Adventswoche!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Was vom Weihnachtsmann

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Der Weihnachtsmann mit Rauschebart und rotem Wams gehört auf manchem Blog hier rundrum nicht gerade zu den Lieblingen der Adventszeit, aber wenn er filmisch so anrührend daherkommt wie in Das Wunder von Manhatten (Miracle of 34th street, Trailer hier), dann muß man auch diese Version von Santa Claus irgendwie mögen. Immerhin erfährt man in der Fassung von 1994 während einer Gerichtsverhandlung (die feststellen soll, ob sich bei dem netten alten Mr Kringle um einen Geisteskranken oder um den Weihnachtsmann handelt), daß Papst Paul VI. den Festtag des heiligen Nikolaus zu einem nicht gebotenen Gedenktag heruntergestuft hat (was die Anklage gegen die generelle Existenz des Weihnachtsmannes ins Feld führt) ... So kompetent werden liturgische Fragen in Hollywood selten behandelt. Ich meinesteils mag den Film, nachdem ich heute Abend die zweite Hälfte gesehen habe. Es gab in dem Streifen einen schönen Satz, er lautete sinngemäß:
Und wenn sie nicht in der Lage sind, etwas im Glauben anzunehmen, dann sind sie dazu verurteilt, ein Leben in Zweifeln zu führen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Meinungsforschung

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Ich lege einen gewissen Wert darauf, daß dieser Blog auch optisch anspricht. Bilder sind dabei ein wichtiges Mittel. In letzer Zeit habe ich sie zunehmend größer gezogen, bis nun - wie beim vorherigen posting der rechte Rahmen bündig mit dem header schließt. Zumindest Bilder im Hochformat wirken hierdurch besonders mächtig - oder schon zu mächtig? Wie auch immer: Eure Meinung ist gefragt, bis zum kommenden Freitag findet Ihr links oben eine Umfrage zum Thema. Man kann auch gerne Kommentare mit alternativen Vorschlägen und Anregungen hinterlassen. Danke für die Teilnahme!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Anfang einer neuen Schöpfung





Die "Dame", die der heiligen Bernadette, der Seherin von Lourdes, 1858 erschien, offenbarte sich bei der drittletzten Begegnung am 25. März in der Grotte von Massabielle als die Unbefleckte Empfängnis: Que soy era Immaculada Councepciou. Sie offenbarte sich dabei nicht in feinem Französisch, sagte nicht Je suis l'Immaculée Conception. Bernadette verstand sie im Dialekt ihrer Heimat, bäuerlich, rustikal, alltäglich. Irgendwie finde ich das bezeichnend für dieses Fest, bei dem man sich schon einmal die Frage stellen kann, was diese "Unbefleckte Empfängnis" mit unserem Alltag zu tun haben könnte. Zumal es dabei, entgegen landläufiger Meinung, nicht um Sex geht.


Was sagt uns das Fest? Da gibt es einmal eine Welt, von der Paulus schreibt, sie liege in Seufzen und Wehen (Röm 8, 22): Unsere Welt, diese Zusammenballung von Schönheit und Schande, Güte und Grauen, Gnade und Gnadenlosigkeit. Unsere Welt, deren ursprüngliche Schöpfungsharmonie seit dem Sündenfall von vielfachen Mißtönen gestört wird - ein Äon, aus dem Gleichgewicht, aus den Fugen geraten. Die "Sprache" dieser Welt ist letztlich keine schöne Sprache - sie ist rustikal, vom Alltag bestimmt und geprägt von der täglich neuen Herausforderung, irgendwo in der Unverlässlichkeit Halt zu finden. In diese zwischen Himmel und Hölle wankende Welt senkt Gott nun einen Neuanfang: Que soy era Immaculada Councepciou - die Morgenröte des Heiles. 


Beginnt die Menschwerdung Gottes, beginnt die erste konkrete Entfaltung des Reiches Gottes wirklich erst mit der Verkündigung durch den Engel? Beginnt sie nicht bereits mit dem Mysterium des heutigen Tages, indem Gott einen Raum schafft, um Mensch zu werden? Wenn Gott Maria einen solch gewaltigen Gnadenvorzug und Gnadenvollzug gewährt, muß da nicht mehr dahinter stecken als reine Vorbereitung im Sinne irgendeiner Funktion? Que soy era Immaculada Councepciou - der Anfang einer neuen Schöpfung.
Ruhmvolles sagt man von dir, Maria; denn Großes hat an Dir getan der Mächtige! (Communio-Antiphon)
    

Dienstag, 7. Dezember 2010

Transitus Domini

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"Verschiebt auf morgen dieses Schluchzen, das euch erstickt, wenn ihr das heutige Unglück seht. Dieses Schluchzen, das euch aufsteigt und euch würgt. Verschiebt auf morgen diese Tränen, die euch die Augen füllen und den Kopf. Die euch überschwemmen. Die euch niederfallen. Diese Tränen, die euch rinnen. Denn zwischen heute und morgen mag sein,
daß ich, Gott, euch vielleicht vorüberging" (Charles Péguy).

Montag, 6. Dezember 2010

In Sachen Fortes fide



Er weiß: Seine engsten Freunde haben die Situation noch immer nicht erfasst und schlafen. Er weiß: Einer seiner Jünger hat ihn schon verraten. Er weiß: Ein anderer wird Ihn bald verleugnen. Er weiß: Sie werden davonlaufen. Er weiß: Ihnen hat er sein Erbe anvertraut.
Die Bitterkeit dieser Nacht rührt vielleicht nicht nur daher, weil Er auch weiß, was in den nächsten Stunden auf Ihn zukommt. Sie hat vielleicht auch ihren Grund im fortgesetzten Verrat an Seiner Botschaft - Verrat in Gedanken, in Worten, in Werken, im Unterlassen, fortgesetzt von Gethsemane bis heute, bis jetzt und über das Heute hinaus.


Ich habe gerne auf seinem Blog vorbeigeschaut, ich habe mich gefreut, wenn er bei mir Kommentare hinterlassen hat. Und gewiß war er - ein Priester zumal - auch bei anderen Mitgliedern der Blogozese angesehen und beliebt. Nun ist von kinderpornographischem Material die Rede, das auf seinem Rechner sichergestellt worden sei. Er habe entsprechende Vorwürfe seinem Bischof gegenüber bereits eingeräumt. Wenn das stimmt, so ist das ein harter Schlag. Auch wenn es sich "nur" um "Material" und nicht um realen Mißbrauch handelt. Auch wenn es sich womöglich - selbst das Grauen solchen Materials kennt Abstufungen - um Dateien wenig gewaltsamer Natur handeln sollte. Ein solcher Vorwurf lässt sich nicht verharmlosen, nicht schönreden, nicht relativieren. 


Trotzdem gilt, dies nur nebenbei, nach wie vor die Unschuldsvermutung: In dubio pro reo - im Zweifelsfall für den Angeklagten. Und ein über eine Tageszeitung kolportiertes "Geständnis" taugt ebenso wenig zur abschließenden Bewertung der Sachlage wie der Umstand, daß Ermittlungsbehörden den Rechner des Betroffenen auswerten.


Aber nehmen wir an, die Mutmaßungen werden durch Fakten untermauert. Was sollen wir tun? Uns angewidert abwenden? Den Gefallenen, sinnbildlich gesprochen, aus der Stadt jagen? Nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen? Ein paar Gebete sprechen und den Kopf einziehen? Ist es nicht so, daß wir uns allzu gerne verkrümeln und das Weite suchen, örtlich, geistlich, intellektuell, wenn wir es mit Menschen zu tun haben, denen - ob zu Recht oder Unrecht - etwas Schändliches anhaftet? Etwas, was den Kreis gesellschaftlich korrekter Anständigkeit sprengt oder zu sprengen scheint? Aber: Dürfen wir den Angeklagten, den Verfemten, den Sünder jetzt einfach sich selbst überlassen und so, des Problems durch Ausblenden des Betroffenen entledigt, zum Alltag übergehen? Sind wir der Mahnung, den Sünder zu lieben, dann enthoben, wenn die Sünde nur hassenswert genug ist?


Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wenngleich und - Gott sei Dank - bedingt durch einen ganz anders gelagerten Ereignishorizont, wie es ist, wenn sich plötzlich fast alle von einem abwenden. Wenn man von einem Tag auf den anderen seine Arbeit verliert und mithin die gesamte Existenzgrundlage, schon schuldig gesprochen, noch ehe man sich recht verteidigen konnte. Wenn man geschnitten wird, gemieden, wenn Freundschaften gekündigt werden selbst von denen, die es eigentlich besser hätten wissen müssen. Wenn sich das ganze große Blabla von Versöhnung, Toleranz, Gerechtigkeit, Zivilcourage als Phrasengedresch denunziert. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, zu der ich dies hier oder auf einem neuen Blog erzählen werde. Hier will ich es nur andeuten. Warum?


Weil ich, ja, ich will es ruhig so "pathetisch" sagen, Mitleid empfinde mit unserem Exblogger, der sich womöglich jetzt in einer Situation befindet, in der man - selbst wenn die Anschuldigungen zutreffen - auch Worten des Zuspruchs bedarf. Nicht Worten der Verharmlosung, wo womöglich nichts verharmlost werden kann und darf, aber Worten, die besagen, daß sich niemand mit dem Scherbenhaufen eines Lebensentwurfs alleingelassen fühlen muß ... daß eine Hand ausgestreckt bleibt. Und wenn er will, kann er mir gerne schreiben, eine Kontaktmöglichkeit findet sich im Profil.


Wir haben wahrscheinlich alle Seiten, bei denen wir dankbar sind, daß sie anderen verborgen bleiben - den oder gar die Stachel im Fleisch, worüber bereits der heilige Paulus klagt (2 Kor 12, 7). Es muß nicht der große Skandal sein. Jede Sünde ist nicht nur eine Beleidigung Gottes, sondern ein Vergehen gegen die civitas Dei, die Bürgerschaft Gottes, und hat damit auch eine soziale Komponente. In der Tat, der "Teufel schleicht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne. Ihm widersteht standhaft im Glauben" (1 Petrus 5, 8 sq) ... ihm widerstehen ... solches steht hier als Aufforderung, nicht als Fakt. Wie oft scheitern wir selbst? 


Wie oft verraten wir den Herrn? Wie oft verleugnen wir Ihn? Wie oft laufen wir davon? Wie oft lassen wir Ihn allein? Und wie steht es nun mit den Worten, die wir gestern noch so warmherzig in der Lesung hörten ... "Daher nehme jeder von euch sich des anderen an, wie auch Christus sich euer angenommen hat" (Röm 15, 7)?

Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8, 9-11).
      

Sonntag, 5. Dezember 2010

Splitter zum zweiten Advent



> ein letzter Satz ... 
"Der Gott der Hoffnung 
erfülle euch mit jeglicher Freude
und mit Frieden durch den Glauben,
damit ihr überströmt 
von Hoffnung 
und von der Kraft des Heiligen Geistes" 
(aus der Tageslesung, Röm 15, 13).


> ein Gesang ... 
"Jerusalem, stehe auf
und stelle dich auf hohe Warte
und schaue die Freude,
die dir von Deinem Gott kommt"
(Communio-Antiphon).


> eine Strophe ...
"Sion hört die Wächter singen,
das Herz tut ihr vor Freude springen,
sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig,
ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
und halten mit das Abendmahl"
(Philipp Nicolai).



Samstag, 4. Dezember 2010

Türkeiwerbung in der Votivkirche

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Wenn ich an die zerstörten oder geschändeten Kirchen und Klöster im türkischen Teil Zyperns denke (Bilder hier oder hier), an die "Freiheit" der Christen in der Türkei oder an das ebenso leidige wie langwährende Hickhack um die Pauluskirche in Tarsus, dann habe - und leider nicht nur deswegen -  ich so meine Probleme mit der türkisch-muslimischen Landnahme in Europa. Da hilft auch kein "Chor der Zivilisationen", in dem neben Muslimen auch Juden und Christen gleichberechtigt (!) mitsingen dürfen und den die Türkei hin und wieder gerne auf Tour schickt. Und garnicht hilft es, wenn der Chor in der Wiener Votivkirche auftritt, während im hinteren Teil des Kirchenraums Stehtische aufgebaut sind und die Kamera über ein Joghurt-Angebot im Tetrapack schweift. 




Gütigerweise betont ein Vertreter der türkischen Kulturgemeinde Österreichs, daß man mit dem Christentum (im Gastland) kein Problem habe und diese Religion respektiere. Auf dieses statement mag sich jeder seinen eigenen Reim machen. Nicht minder ärgerlich ist jedenfalls die eindeutige Profanierung eines heiligen Raumes mit dieser Veranstaltung. Sowas dürfte überdies sicher auch bei den teilnehmenden Muslimen ... Eindruck hinterlassen haben.