Freitag, 24. Juni 2011

Geburtstag des hl. Johannes des Täufers

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... ein jugendlicher Johannes der Täufer
Klosterkirche St. Märgen im Schwarzwald, Taufsteinaufsatz
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Der Himmel ist keineswegs eine klassenlose Gesellschaft. Zumindest nicht nach der Allerheiligenlitanei. Da hat, wie generell in der Liturgie, alles seinen Platz und seine Ordnung. Erst wird die heilige Dreieinigkeit angerufen, dann die allerseligste Jungfrau, dann erst die Engel und danach ... der hl. Johannes der Täufer. Der hl. Joseph, der auf den Täufer folgt, ist sozusagen der erste halbwegs normale Mensch in dieser Litanei - was in diesem Fall eher von Nachteil ist, denn alle Vorangehenden haben irgendwas, was der Rest von Joseph an bis hin zu den Jungfrauen und Witwen nicht hat. Bei Gott ist die Sache sowieso klar, Maria ist das Ausnahmegeschöpf ohne Fehl und Makel, die Engel tanzen als reine Geistwesen aus der Reihe und Johannes hatte das Glück, von Gott im Hinblick auf seine Rolle im Erlösungsgeschehen bereits im Mutterschoß geheiligt zu werden. Deswegen feiert die Kirche seine Geburt und meint damit ausnahmsweise nicht den Todes- als Brücken- und damit Geburtstag für den Himmel. Denn "im Schoß der Mutter rief mich der Herr bereits bei meinem Namen" (Introitus).

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