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Aus der Predigt unseres Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. zum heutigen Hochfest der hl. Apostelfürsten Petrus und Paulus, der 60. Wiederkehr seines Weihetages zum Priester:
Non iam dicam servos, sed amicos – "Nicht mehr Knechte nenne ich euch, sondern Freunde" (Joh 15, 15).
Liebe Brüder und Schwestern, sechzig Jahre nach dem Tag meiner Priesterweihe höre ich inwendig wieder, wie am Ende der Weihezeremonien unser greiser Erzbischof Kardinal Faulhaber mit etwas brüchig gewordener und doch fester Stimme dieses Wort Jesu uns Neupriestern zusprach. Nach der liturgischen Ordnung jener Zeit damals bedeutete dieser Zuruf die ausdrückliche Zuweisung der Vollmacht der Sündenvergebung an die neugeweihten Priester. „Nicht mehr Knechte, sondern Freunde“: Ich wußte und spürte, daß das in diesem Augenblick nicht nur ein zeremonielles Wort war und auch mehr als ein Zitat aus der Heiligen Schrift. Ich wußte: In dieser Stunde sagt er selbst, der Herr, es jetzt zu mir ganz persönlich. (...)
"Nicht mehr Knechte, sondern Freunde": In diesem Wort liegt das ganze Programm eines priesterlichen Lebens. Was ist das eigentlich, Freundschaft? Idem velle, idem nolle – dasselbe wollen und nicht wollen, sagten die Alten. Freundschaft ist Gemeinschaft des Denkens und des Wollens. Der Herr sagt uns das Gleiche ganz nachdrücklich: "Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich" (Joh 10, 14). Der Hirt ruft die Seinen beim Namen (Joh 10, 3). Er kennt mich mit Namen. Ich bin nicht irgendein anonymes Wesen in der Unendlichkeit des Alls. Er kennt mich ganz persönlich. Kenne ich ihn? Die Freundschaft, die er mir schenkt, kann nur bedeuten, daß auch ich ihn immer mehr zu erkennen versuche; daß ich in der Schrift, in den Sakramenten, in der Begegnung des Betens, in der Gemeinschaft der Heiligen, in den Menschen, die auf mich zukommen und die er mir schickt, immer mehr ihn selber zu erkennen versuche. Freundschaft ist nicht nur Erkennen, sie ist vor allem Gemeinschaft des Wollens. Sie bedeutet, daß mein Wille hineinwächst in das Ja zu dem Seinigen. Denn sein Wille ist für mich kein äußerer, fremder Wille, dem ich mich mehr oder weniger willig beuge oder auch nicht beuge. Nein, in der Freundschaft wächst mein Wille mit dem Seinigen zusammen, wird sein Wille der Meinige, und gerade so werde ich wahrhaft ich selber. Über die Denk- und Willensgemeinschaft hinaus benennt der Herr ein drittes, neues Element: Er gibt sein Leben für uns (Joh 15, 13; 10, 15). Herr, hilf mir, dich immer besser zu erkennen. Hilf mir, immer mehr eins zu sein mit deinem Willen. Hilf mir, mein Leben nicht für mich selbst zu leben, sondern es mit dir für die anderen zu leben. Hilf mir, immer mehr dein Freund zu werden. (...)---
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Oremus. Deus, omnium fidelium pastor et rector, famulum tuum Benedictum, quem pastorem Ecclesiae tuae praeesse voluisti, propitius respice: da ei, quaesumus, verbo et exemplo, quibus praeest, proficere; ut ad vitam una cum grege sibi credito perveniat sempiternam. Per Christum, Dominum nostrum. Amen.---
Mensch Benedikt ... Glückwunsch!
1 Kommentar:
der Primiz-Spruch passt ja direkt zum Amt in der Glaubenskongegration ... ;-)
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