Samstag, 2. Januar 2010

Sozialistischer Realismus






Aktuell lese ich eine dicke Schwarte: Aufstieg und Fall des Kommunismus von Archie Brown. Dem Himmel sei Dank haben britische Historiker ein Händchen dafür, so ein Thema auf 800 bis 900 Seiten auszubreiten, ohne daß die Buchstaben beim Lesen vor Trockenheit zerbröseln. Ab und zu hat es mich schon gejuckt, die ein oder andere Einsicht in die demokratisch-sozialistische Diktatur des Proletariats hier auf den Blog zu hieven. Hier mal was zur allseits zu schätzenden Kunstgattung des "sozialistischen Realismus". Brown informiert:


"Gemeint war damit eine abbildende Kunst, die in bestimmten Grenzen realistisch zu sein hatte, das heißt, sie musste von Optimismus erfüllt sein und die Arbeiter und Bauern idealisieren. Entscheidend war der 'sozialistische' Charakter der Kunstwerke im Sinne dessen, was sich die Spitze der kommunistischen Hierarchie zum gegebenen Zeitpunkt unter dem sozialistischen Charakter vorstellte". Und weiter:
"Respektlose sowjetische Bürger fragten: 'Was ist der Unterschied zwischen Impressionismus, Expressionismus und sozialistischem Realismus?' Die Antwort: 'Die Impressionisten malen, was sie sehen, die Expressionisten malen, was sie fühlen, und die sozialistischen Realisten malen, was sie hören'".

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