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Der junge Richard Strauss hat das Werk zwar als "Indianermusik" verunglimpft, aber ich liebe, mit vielen anderen Opernfreunde auf der Welt, Giuseppe Verdis Aida trotzdem. Solange ich sie nicht bei den Bregenzer Festspielen mitansehen muß ...
Dort rutscht Aida mal wieder als Putzfrau über die Szene (ach wie neu ... gähn ... im Stadttheater von Zollitsch City saß sie vor einigen Jahren an einer Supermarktkasse). Langsam wirklich zum Kotzen ist bei diesen "zeittypischen" Operninszenierungen allerdings, daß die Herren Regisseure gern und ganz arg mutig kirchenkritische Töne einbauen. So schlich in einer Zürcher Zauberflöte stets eine obskure Klerikerbande als Stichwortgeber für sternflammende Bekundungen ("Der Hölle Rache ..." etc. pp) hinter der Königin der Nacht her. Und die "altägyptische" Priesterschaft heuer in Bregenz trägt Mitra und fuchtelt mit dem Krummstab. Da ist sie wieder mal, die böse katholische Kirche ...
Zugegeben: Der angefrommte Agnostiker Verdi, dem ein italienischer Nationalstaat mit König weit lieber war als der Kirchenstaat samt Papst, hat sich seinen O-Isis-und-Osiris-Verein mit Seitenhieb auf den italienischen Klerus seiner Zeit als reaktionäre Zelotentruppe gebastelt.
Aber wenn ein Regisseur den Stoff so richtig trendy und zeitmäßig aktualisieren will (und das sehen ja 98 Prozent aller Spielleiter als ihre Sendung mit eingebautem "höchsten Heiles Wunder" an), müsste sich dann die ägyptische Geistlichkeit nicht "heutig" als Hassprediger aus Hinterhofmoscheen präsentieren? Oder als Mullah-Abordnung? Oder als Kim-Jong-Korea-Verschnitt?
Warum mutig sein, wenns auch billig geht? Mir jedenfalls geht solch "kulturschaffendes" Geschmeiß zwischenzeitlich ziemlich auf den Sack. Aber die Intendanten lieben ja diese Regisseure mit den "mutigen Handschriften" ...
Nicht von ungefähr fragte sich Jan Fleischhauer (siehe Leseecke), warum eigentlich keiner laut auflache, "wenn der Subventionskünstler Klaus Peymann, seit 40 Jahren eine der fidelsten Betriebsnudeln des deutschen Staatstheaters, davon spricht, 'Reißzahn im Arsch der Mächtigen' sein zu wollen".
Bei der Bregenzer Betriebsnudel handelt es sich übrigens um Graham Vick. Auch schon länger im Geschäft. Da klappert irgendwann das Gebiss. Merkt ja fast keiner ...
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1 Kommentar:
Aus unserer Redaktion war da neulich in Bregenz auch einer (ein Priester). Und der hat in seiner Rezension auch ein paar kritische Töne losgelassen.
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