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... "So ist auch Maria in Ruhe und Stille in das Reich ihres Sohnes hineingewachsen. Das heißt nicht, daß sie nicht sterben sollte. Als Tochter Adams mußte auch sie diesen Tribut zahlen. Aber der leibliche Tod war für sie nur der Übergang zu dem Leben, in dem sie längst stand. Mystisch war sie mit ihrem Sohne gestorben, da sie unter dem Kreuze stand, ja schon als sie sprach: 'Mir geschehe nach deinem Worte' (Lk 1, 38). Deshalb hat der leibliche Tod seinen Schrecken verloren, hat nichts Gewaltsames, Furchtbares an sich. (...)
Wer den mystischen Tod gestorben ist, der braucht den leiblichen Tod gewissermaßen nicht mehr. Er ist nur wie ein Siegel zu dem, was längst vorhanden ist; er ist die Beseitigung des letzten Hindernisses, das noch der Fülle des Lebens den Eintritt verwehrte.
Deshalb das Friedliche, Ruhige, Triumphierende an dem Tode der heiligen Jungfrau-Mutter Maria. Sie war ein vollendetes Opfer, rein verbrannt in der Agape und verklärt in der Gottesschau, vollgeweiht durch das Pneuma; es bedurfte nicht mehr der gewaltsamen Opferung im Blute, sondern nur noch der letzten Annahme, der Aufnahme: 'Aufgenommen ist Maria in den Himmel, es freuen sich die Engel" ...
Odo Casel OSB: Aufnahme Mariens in den Himmel. In: Casel OSB: Das christliche Festmysterium. Paderborn 1941.
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