Dienstag, 4. August 2009

Ars ist doch voll out!

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Heute ist, wie an anderen Orten der Blogozöse bereits bemerkt und gefeiert, das Fest - oder nachkonziliar genau: der gebotene Gedenktag - des heiligen Johannes Maria Vianney, den der katholische Erdkreis als den hl. Pfarrer von Ars kennt (in Ermangelung eines eigenen passenden Bildes wird er oben durch den hl. Evangelisten Johannes vertreten, den ich mal in meiner Pfarrkirche abgelichtet habe).

Der Heilige Vater hat in seinem Hang, die Segnungen des heiligen Zeitgeistes perfide zu hintertreiben, zum Priesterjahr diesen Heiligen dem Klerus als Vorbild angetragen, was zumindest im deutschen Katholizismus die konsequent-üblichen Verstörungen hervorrief. Warum geraten die eigentlich nie zur ultimativen Schockstarre ...?

Hintergründe der Verstörungstheorie: Der hl. Johannes Maria war wohl nicht mal auf der intellektuell-akademischen Höhe seiner eigenen Zeit, von der Gegenwart ganz zu schweigen. Von moderner Pastoral dürfte der Heilige keinen blassen Schimmer gehabt haben, moderne spirituelle Erlebniswelten von A wie Alexandertechnik bis Z wie Zen waren auch nicht sein Ding. Den Leib des Herrn hätte er nie bei einem Heilig-Brot-Happening in einer Grillzange durch die Gegend getragen, stattdessen veranstaltete er möglichst pompöse Fronleichnamsprozessionen durch sein Dorf.

Apropos Dorf: Er mußte sich auch nicht um Seelsorgeeinheiten mit 5000 Katholiken, 5 Kirchen, 50 Gottesdienstbesuchern und 0,5 Bußwilligen kümmern, sondern hatte nur eine 230-Seelen-Pfarrei an der Backe (plus halb Frankreich) und damit natürlich den vollen Chill in der klerikalen Hängematte (allerdings ohne Pastoralreferent und sonstige engagierte christfidele Laiici). Kasteit hatte es sich wahrscheinlich aus lauter Langeweile, oder um mangelnde Kreativität in Sachen liturgischer Selbstverwirklichung zu kompensieren, oder weil er einfach ein Seelenheil-Psycho war, aber das ist ja so oder so oder so ganz klar neurotisch, wie beispielsweise von berufenstem geistlichen Ab ... ähhh Beistand zu Schweinfurt (Ortsgespräch-Archiv: Juli 2009) festgestellt.

Wenn der Klerus heute Vorbilder braucht, dann selbstverständlich solche, die wissen, wie man sich wachsweich an den Rest der Welt ranschmust, ohne durch katholisches Profil aufzufallen oder gar anzuecken. Die keinen Gott brauchen, der auf die Konsekrationsworte hin vom Himmel in die Hostie niedersteigt, weil man sowieso nur füreinander und miteinander Brot bricht und es einmal im Jahr open air ganz flädig vor Ort der Kirche von unten präsentiert. Eigentlich könnte man bei dieser Gelegenheit auch Tiere anbeten, die wären wenigstens so voll symbolmäßig lebendig, und Gott ist ja sowieso überall zu finden.

Heiliger Pfarrer von Ars, bitte für uns!

4 Kommentare:

Stanislaus hat gesagt…

Hat was bissiges. Nicht schlecht!

Amica hat gesagt…

Du bist aber ganz ein böser Fundamentalist ...

Pro Spe Salutis hat gesagt…

Ja, ich frühstücke auch jeden Morgen "Gaudium et spes" und "Sacrosanctum Concilium" ... ;-)

David Ianni hat gesagt…

Sehr schöner Blog, eine echte Bereicherung! Habe dich gleich mal bei mir vorgestellt. Alles Gute und Gottes Segen!