Donnerstag, 30. Juli 2009
Kurz zwischendurch ...
... einen Gruß aus einem Internetcafé, da daheim mein Internet nicht läuft. In aller Kürze: Am vergangenen Samstag hatte ich eine anregende Begegnung mit der netten Urheberin des Blogs Pange lingua, die es nach Freiburg verschlagen hatte, alldieweil dort eine Nightfever-Veranstaltung in St. Martin stattfand. Und gestern machte ich mich für einen Tag gen Beuron auf die Socken, um benediktinischem Geist nachzuspüren, den eigenen Lebensladen wieder etwas in Ordnung zu bringen und ein wenig Gottes schöne Natur im oberen Donautal zu bestaunen. Mehr dazu, vor allem Bilder, gibts hoffentlich in Kürze ...
Sonntag, 19. Juli 2009
... laß es allen gereichen zum Heil!

Gott, den vielfachen Opfern des alten Gesetzes hast Du in dem einen vollkommenen
Opfer ihre Erfüllung geben. Nimm an das Opfer Deiner getreuen Diener und heilige
es mit gleichem Segen wie einst die Opfergaben Abels.Und was einjeder zur Ehre Deiner Majestät dargebracht hat, laß es allen gereichen zum Heil.
Ferner stattete an diesem Sonntag der Generalvikar des Instituts Christus König und Hoherpriester, der Hochwürdigste Monsignore Michael Schmitz, dem Basler Apostolat einen Besuch ab. Ausgehend vom Evangelium (Matth. 7) mit den Wölfen im Schafspelz, dem miesen Baum mit seinem faulen Ertrag und den Früchten, an denen man so manches erkennen könne, schlug er in der Predigt einen Bogen durch den Glauben und die Tradition der Kirche. Er ging etwa auf modernes Theologengesülze (das sind jetzt meine Worte) ein, welches das Gebetsleben eher untermininiert als bereichert. Das progressive Gewäsch, das man sich dabei denken mag, und dessen Früchte kommen mir tatsächlich irgendwie bekannt vor ... und ich will damit keineswegs mit dem Finger auf andere zeigen.

Auf jeden Fall ...

Der Pfarrer ruft seiner Gemeinde die "Aussegnung" in Erinnerung und lädt ein, den Pfarrer zu rufen, "bereits beim leisen Verdacht, ein geliebter Mensch könnte sterben". Natürlich wird lang und breit betont, wie sinnvoll dieser Segen den Angehörigen am Beginn der Trauer sein kann, so daß fast ein wenig der Eindruck entsteht, hinter dem Ritual stecke kaum mehr als Psychotherapie. Ganz zuletzt hat mich aber ein Passus aufmerken lassen:
"Ist der Tod bereits eingetreten, egal ob im Krankenhaus, zu Hause oder an einem anderen Ort, empfehlen wir die Aussegnung in jedem Fall". Hier scheint es um weit mehr zu gehen, als Angehörige zu betrösten, sondern um "Seel-sorge": über der Schwelle des Todes soll kein Mensch ohne Zuspruch von Gnade bleiben - "in jedem Fall".
Das sollte man auch einem Klerus ins Stammbuch schreiben, der die "Krankensalbung" gerne "auf Vorrat" spendet, selbst wenn die Empfänger putzmunter sind.
Samstag, 18. Juli 2009
Es lebe das geheime Deutschland!

- Religion gehörte bei den Stauffenbergs zum Alltag, entsprechend wurden die Kinder erzogen. Vom kleinen Claus sind einige kindliche Sätze zu Glaubensthemen überliefert.
- Als Wehrmachtsangehöriger (heute würde man Zeitsoldat sagen) besuchte er Garnisonsgottesdienste und Kirchen, trug ferner ein Kreuz um den Hals.
- Er heiratete kirchlich und ließ seine Kinder katholisch taufen.
Kaffanke O.S.B. sieht darin Belege, daß Stauffenberg in "natürlicher und selbstverständlicher Weise seinen Glauben gelebt hat" und sieht im Leben des Widerstandkämpfers nicht nur ein eingehendes Interesse an sozialen und geschichtlichen, sondern auch an religiösen Zusammenhängen. Interessant sind zudem vor allem einige Daten aus der unmittelbaren Zeit vor der Operation Walküre.
- So suchte Stauffenberg 1944 nicht nur Hitler auf dessen Berghof auf dem Obersalzberg auf, sondern nahm bei dieser Gelegenheit auch an der Fronleichnamsprozession in Berchtesgaden teil.
- Im Juli 1944 suchte Stauffenberg den Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing auf. Dieser konnte ihm für sein Vorhaben zwar nicht "den Segen der Kirche", aber zumindest "seinen persönlichen Segen" geben.
- Stauffenberg begründete seinen Handlungsspielraum mit dem Satz, es bliebe ihm nur noch "der Mord aus christlicher Verantwortung".
- Am Abend vor dem Hitler-Attentat ließ Stauffenberg vor einer Kirche in Dahlem seinen Wagen anhalten. Er hielt sich eine Weile in der Kirche auf, in der soeben Andacht gehalten wurde, und setzte darauf seine Fahrt fort.
Franz Halder, Generaloberst der Wehrmacht bis 1942 und Gegner von Hitler, bezeichnete Stauffenberg übrigens als eine "tief in der Verantwortung vor Gott verwurzelte Herrennatur".
In einem zweiten Teil versuchte Kaffanke O.S.B., den "Mythos des geheimen Deutschland", welchen Stauffenberg aus der engen Bindung an Stefan George und dessen Kreis als Erbe mit ins Leben genommen hatte, auch als ein "religiöses Grundmuster" zu deuten. Dieser Versuch schien mir gescheitert, auch, weil der Referent sich für meinen Geschmack zu sehr in ein nebulöses Theologendeutsch flüchtete.
Montag, 13. Juli 2009
Damit wenigstens etwas übrigbleibt
Gerade habe ich gelesen, daß die Kirche St. Christopherus in Essen-Kray zum Archiv des Bistums umgewidmet werden soll. Das kann man fast als Lichtblick sehen, denn ehe Essen zu des Abrißbaggers liebstem Bistum mutiert, ist es immer noch besser, die Hinterlassenschaften der Kirche in einem ehemaligen Gotteshaus zu hüten. So bleibt wenigstens etwas von ... der Kirche ... erhalten.
Sonntag, 12. Juli 2009
Kostet und seht: Säkulare Kekskommunion
Heute, am sechsten Sonntag nach Pfingsten, rückte ich wieder nach Basel aus. Dort schlage ich hin und wieder bei einer Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus die Orgel. Sie wird, samt Placet vom Bischof, sonntags um 17 Uhr in der Kirche St. Joseph von Priestern des Instituts Christus König und Hoherpriester gefeiert; eine halbe Stunde vorher gibt es zudem Aussetzung samt Segen. Die Orgel ist, da es sich bei St. Joseph um eine recht raumgreifende Kirche handelt, ein großzügig bemessenes Instrument - eine Grande Dame der Spätromantik, erbaut 1904 von der Orgelbaufirma Kuhn in Männedorf. Sie hat mit nur wenigen Veränderungen die Zeitläufe überstanden, das röhrenpneumatische System inbegriffen, welches bei Tastendruck des Organisten die Pfeifen zum Klingen bringt. Leider ist diese Technik bei ungünstiger Witterung manchmal etwas störanfällig. Heute war Madame besonders wetterfühlig: einzelne Töne flöteten, schnurrten, knarzten und sangen auch dann weiter, wann sie eigentlich wieder hätten verstummen sollen. Aber so einem schönen Instrument sieht man gelegentliche Schrullen gerne nach, auch wenn diese den Organisten ein wenig ins Schwitzen bringen.
Auf dem Heimweg entdeckte ich das obige Werbeplakat. Was auf den ersten Blick wie eine Kampagne zur Rückbesinnung auf die Mundkommunion daherkommt (zumindest für einen kurz zuvor der "alten" Messe entlaufenen Katholiken), das entpuppte sich bei genauerem Hingucken als banale Ökokeks-Propaganda.
Den verantwortlichen Werbefuzzis würde ich keineswegs tiefere theologische Absichten zusprechen wollen. Eigentlich haben sie nicht mal ihren ureigenen Job richtig gut gemacht, denn Bild und Botschaft brechen auseinander: Wer keksmäßig zur "Sünde" verführen will, der sollte entweder das passende Personal anheuern oder auf das entsprechende Ambiente setzen, aber nicht den Unterarm vom Christkindl samt lightshow ins Bild rücken. Brüche zwischen Zeichen und Inhalt können sich meinetwegen die süßen Weihnachtstierchen aus Southpark leisten. Was dort herrlich dämlich ist, ist hier allerdings peinlich unbedacht zusammen- und an die Wand gekleistert.
Dennoch hat das Plakat seinen Wert. Es legt Auge, Geist und Gemüt nämlich nahe, daß sich der Genuß von so etwas ungemein Wertvollem wie einem wundersamen Ökokeks von anderen Crackern fundamental unterscheidet. Deswegen ist neben dem Kerl auf dem Plakat auch nicht irgendeine banale Schale mit Ökokeksen zwecks pfotiger Selbstbedienung zu sehen - nein, diesen Keks bekommt man geschenkt und gespendet, direkt in den Mund von himmlischer Hand: So kostbar die Speise, so himmlisch die Vorfreude, so außergewöhnlich der Genuß, so heilsam ("gesund") der Verzehr ... non mittendus canibus. An so etwas vergreift man sich nicht einfach und putzt es achtlos runter.
Vielleicht sollten sich unsere Bischöfe mal Gedanken darüber machen, warum Werbefuzzis einen drögen Cracker mit Hilfe eines solchen Bildes quasi als heil'ge Leib- und Seelenspeise inszenieren und den Keksnutz damit ins vermeintlich Unermeßliche steigern. Derweil die heilige Kommunion in unseren Kirchen oft wie ein Muster ohne Wert unters Volk gebracht wird.
"Kostet und seht, wie gut der Herr". Die Einladung, zu oft von Zelebranten vor der Spendung der heiligen Kommunion dahergeleiert, ist keineswegs als slogan für eine Warenprobe auf dem Mist eines Werbetexters gewachsen, sondern ist - durch den Psalmisten überantwortetes - Wort Gottes. Es ist eine (Auf-) Forderung, die mehr beinhaltet, als nur zum Altar zu traben und sich ein Stück Brot abzuholen. Denn unter der Gestalt des Brotes empfangen wir Christi Leib, den Herrn selbst.
Samstag, 11. Juli 2009
Sigmaringen schlägt Genf

Gestern hatte Johannes Calvin Geburtstag, gruftige 500 Jahre immerhin, und ich hatte mir - kein Witz - überlegt, ob ich das hier auch irgendwie abfeiern soll. Na ja, Calvin so halbwegs sei Dank gibt's den sogenannten "Genfer Psalter" und einige hübsche Melodien dazu, die sich auch im katholischen Raum eingebürgert haben, zum Beispiel mit dem Lied Mein ganzes Herz erhebet Dich. Andererseits hat der Typ seine "reine Lehre" in die Kirchen reingeschmissen und die Orgeln rausgeworfen, reichlich radikal mitsamt sämtlich anderem Inventar (Altäre, Bilder, Kerzen), weswegen sich im Vergleich jede halbwegs anständige lutherische Kirche zum stilechten Calvinismus wie der Petersdom zu einer Bauhaus-Hütte ausnimmt (selbst den Calvinisten war die vermeintlich gottgewollte Beödung auf Dauer zu langweilig, weswegen sie die Orgel später rehabilitiert haben und für ein wenig Deko sorgten). Letztendlich hatte ich mich beschieden, Calvin klein sein zu lassen. So dolle ist der "Genfer Psalter" nun auch wieder nicht, als daß ich deswegen dem Reformationsbruder von Herzen halbgarstig Happy Birthday plärre.
Jetzt war ich aber heute anlässlich eines Stauffenberg-Symposiums (dazu in den nächsten Tagen vielleicht noch mehr) in der nach diesem gut katholisch-nationalkonservativen Widerstandskämpfer benannten Kaserne in Sigmaringen und stattete danach noch der Kirche vor Ort einen Besuch ab - schließlich denkt der gute Katholik in Robbie's own country in Sachen Sigmaringen an den heiligen Fidelis. Über diesen Fidelis von Sigmaringen wußte ich bislang eigentlich en detail wenig. Seit heute weiß ich nun, daß der Kapuzinerpater bei Bekehrungsversuchen in der Schweiz 1622 von reformierten Bauern erschlagen wurde - das elende Hickhack im Zeitalter der Konfessionalisierung halt. Na ja, wahrscheinlich waren es eher zwinglimäßig animierte Bauern, die dem armen Fidelis die Rübe eingehauen haben, aber das tun wir mal als zu vernachlässigende Größe ab. Dem Zwingli, dem Calvin (oder dem Bullinger, dem Ökolampad und wie das ganze helvetische Reformatorengesinde sonst noch so heißt) stelle ich also hiermit frank und frei den heiligen Fidelis gegenüber - und da soll sich der Calvin gefälligst geschmeichelt fühlen, find' ich zumindest (soweit diese "Geburtstagswürdigung" samt Arschkarte für den Jubilar, aber secundum Bittlinger darf Ökumene auch gerne mal hinterfotzig sein).
Die Bilder zeigen zum einen das Deckenfresko im Langhaus der Sigmaringer Kirche St. Johannes mit der Apotheose des heiligen Fidelis, zum anderen den Fidelisaltar dieser Kirche, der ein Armreliquiar und die Wiege birgt, in welcher der Heilige einst gelegen haben soll. Bis heute werden Kinder, wie ich las, bei der Taufe kurz in diese Wiege gelegt.
Nun ja, das mit der Fidelis-Wiege ... ich weiß ja nicht. Da möchte ich doch fast mal Luthers Abendmahlslehre auf das Möbel anwenden: Sofern der Mensch nur recht feste dran glaubt, dann wird das Bröt... äh Bettchen tatsächlich zur Wiege des heiligen Fidelis und sorgt für jenen gnadenhaften Gunsterweis, dessen sich der rechte Katholik sonst nur bei authentischen Sakramentalien sicher ist ... soweit mein heutiger Beitrag zur ökumenischen Vergeschwisterdings.
Nachtrag: Zum Fidelisfest am 24. April war anno Domini 2006 Kardinal Lehmann vor Ort. Den hätte ich tendenziell eigentlich eher auf Calvins Geburtstagsparty vermutet ...
Lob und Dank zur Nacht

Freitag, 10. Juli 2009
Lectio

Donnerstag, 9. Juli 2009
Guide me ...

Führe, lenke, großer Erlöser, / meinen Schritt durch Wüstenland. /
Bin ich schwach, bist Du doch mächtig, / leite mich mit starker Hand. /
Brot vom Himmel, / Brot vom Himmel,
stärk’ mich jetzt und allezeit. /
Stärk’ mich jetzt und allezeit!
2. Lass’ aus Fels und Stein die Quelle / sprudeln, die mir Heilung bringt. /
Scheine mir als Feuersäule, / dass mein Mut empor sich schwingt. /
Treuer Hüter, / treuer Hüter, /
sei Du Stärke mir und Schild. /
Sei Du Stärke mir und Schild!
3. Tret’ ich einst an Jordans Gestade, / nimm all’ Angst, all’ Furcht von mir. /
Mag der Tod, selbst Teufel toben, / Deinem Sieg vertrau’ ich hier. /
Licht vom Lichte, / Licht vom Lichte, /
brich mir an in neuem Tag! /
Brich mir an in neuem Tag!
4. Lass’ mich schaun’ in heil’gem Strahlen / ewig Dein Jerusalem. /
Hebe Deinem Volk die Tore, / dass sie weit und offen stehn. /
Preis und Ehre, / Preis und Ehre, /
steig’ empor zu Deinem Thron, /
steig’ empor zu Deinem Thron.
Domine Jesu Christe, Rex gloriae

Domine Jesu Christe, Rex gloriae ... "Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, befreie die Seelen aller im Glauben Verstorbenen von den Strafen der Unterwelt".
Eindrückliche Dräuung wird hernach beschworen: Die tiefe See, der Rachen des Löwen. Der Tartarus möge die Seelen nicht "absorbieren", sie mögen nicht in die Dämmerung stürzen. Doch wo Gefahr droht, wächst das Rettende auch ...
Sed signifer sanctus Michael repraesentat eas in lucem sanctam ... "Vielmehr führe sie Sankt Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht, das Du Abraham und seinem Samen verheißen hast" ... In der Requiem-Vertonung des spanischen Renaissance-Komponisten Tomás Luis de Victoria kratzt der Chor bei der Stelle in lucem sanctam übrigens eine harmonisch interessante Kurve, die mich immer wie ein besonderer Einbruch der Transzendenz ebenso in das musikalische Geschehen wie in das Erlösungsdrama anmutet.
Erlösungsdrama? Richtig! Aber in diesem Drama steht uns zum Glück ein "Herrscher" zur Seite, und nicht nur ein lieb-waltender Kuscheljesus mit Kopfschmerzpillenattitüde ...
Lebendig tot?

So stellt man sich zumindest das Leben eines pensionierten Hochwürden in Buochs (Kanton Nidwalden) vor, der behäbig durch die verbliebenen Tage seines Lebens dappert. Die Zufriedenheitskurve geht eher nach unten, scheint's ...
Abwechslungshalber hat der Geistliche kürzlich an einem Sonntag seinen eigenen Beerdigungsgottesdienst gefeiert, mit Sarg, mit Kerzen, und beinahe auch mit Todesanzeigen, deren Veröffentlichung die Presse allerdings ablehnte. Was den Pfarrer dazu trieb, wird nicht ganz klar. In einem auch auf Youtube zu findenden Interview ist mal die Rede davon, daß der Tod heute zu sehr verdrängt würde (der große metaphysische Hintergedanke also), dann läßt Hochwürden aber durchblicken, daß er nichts davon hat, wenn sich erst um seinen Sarg die Menschen in größerer Zahl versammeln (was eher nach zunehmender Vereinsamung klingt).
Überhaupt, der Mann hinterläßt einen zweispältigen Eindruck: irgendwo scheint er zwischen Vaticanum-II-Revoluzzer und müder Verweltlichung stecken geblieben zu sein und findet nicht mehr heraus. Auf die Frage, ob er sich heute nochmals für das Priestertum entscheiden würde, kann sich Hochwürden auch vorstellen, gegebenenfalls Pastoralassistent zu werden. Ein Rückblick auf ein erfülltes Lebenswerk klingt irgendwie anders. Irgendwie tut mir der Mann leid ... das Youtube-Video findet sich hier.
Nachtrag: Vor Ort wird der Geistliche auch als "Halleluja-Pfarrer" gehandelt ...
Obersimonswald

Es handelt sich um ein Musterexemplar einer romantischen Kegelladen-Dorforgel mit vielen Grundstimmen, die 1890 durch den Waldkircher Orgelbauer Anton Kiene geliefert wurde. Die Disposition:
> Manual: Prinzipal 8’ - Bourdon 8' - Gamba 8' - Salicional 8' - Aeoline 8' - Oktav 4' - Hohlflöte 4' - Mixtur 2 2/3' > Pedal: Subbass 16’ - Oktavbass 8’ > Spielhilfen: Kollektivtritte: Forte, Tutti - Pedalkoppel als Tritt
Bis auf die Prospektpfeifen - die üblichen Kriegsverluste - ist das Werk original erhalten. Natürlich wurde in orgelbewegter Zeit auch Obersimonswald ein "trendiger" (also meist neobarocker) Neubau nahegelegt. Es soll der damalige Organist gewesen sein, der solche Pläne ablehnte: Ihm reiche die alte Orgel.
Eine weise Entscheidung ...