Sonntag, 14. März 2010

Ich wähl doch keinen Grottenolm!

 

In Zollitsch City wurden heute Pfarrgemeinderäte gewählt, also auch in meiner Heimatpfarrei. Eine Weile hatte ich überlegt, ob ich hingehen soll, dann aber davon abgesehen. Daß der Wahlzettel (mit nur einem überzähligen Kandidaten) quasi eine Einheitsliste bildet, kann dabei niemandem zum Vorwurf gemacht werden, solange man sich nicht selber an die Nase faßt.

Das Pfarrgemeinderatsleben ist in Zeiten von Gemeindefusionen und der ganzen Seel & Sorge Einheitsgesellschaft (mbH) sicher kein Zuckerschlecken, und zwischenzeitlich murrt auch Zollitsch City gegen diverse Fortschreibungen diverser Zusammenlegungen. Wie war das noch bei Robbies Wahl zum DBK-Vorsitzenden? Unter anderem habe man ihn auch erkoren, weil Robbie erwiesenermaßen mit Spürsinn und Talent Umbauprozesse glimpflich über die Bühne bringen könne. Noch ist nicht aller Tage Abend ... Doch zurück zum Thema: Wo sich kaum Kandidaten finden, gibt's auch keine allzugroße Auswahl. Ein wenig hätte man freilich schon die Wahl gehabt, schließlich konnte man einzelne Kandidaten mit bis zu drei Stimmen unterstützen und manch andere leer ausgehen lassen.

Wen aber wählen? Meine Gemeinde schickte mir Unterlagen ins Haus: Einen Wahlschein, einen Begleitbrief vom Pfarrer und dem bisherigen PGR-Vorsitzenden plus eine Übersicht zu den Kandidaten, die sich mit der Angabe von Name und Beruf samt Bild begnügte. Und da liegt der Hase im Peffer ... denn etwas mehr hätte ich schon ganz gerne über jene Schwestern und Brüder gewußt, die ich in ein Laiengremium entsenden soll, von dem ich mir im Zweifelsfall ohnehin eher wenig Gutes erwarte. Nicht auszudenken, ich wählte am Ende ausgerechnet so einen Kirchen-von-unten-Grottenolm mit drei Stimmen, alldieweil der auf dem Bild so liebreizend aus der Wäsche äugt, während der Befürworter lateinischer Messen einer schiefen Nase wegen stimmtechnisch in die Röhre guckt. Denn irgendwelche Wahlkriterien muß man ja haben ...

Und also blieb ich dem Wahllokal lieber fern. Die Forderung nach "mehr Demokratie" in der Kirche scheint mir jedenfalls gleich zweimal nicht angemessen, wenn unser ach so toller Gremienkatholizismus nicht mal eine gescheite Kandidatenvorstellung hinbekommt.

3 Kommentare:

Florian hat gesagt…

Im Zweifel die jüngeren wählen. Die Wisiki-Grottenolme [lol!] gehören ja eher zu den schon etwas angegrauten Jahrgängen ;)

Sponsa Agni hat gesagt…

Gestehe, dass ich nicht gewählt habe - und zwar aus dem Grund, dass ich dazu in "meine" Wohnortkirche hätte gehen müssen - und ich stehe nicht auf Kirchen, wo es Stühle hat, aber keine Kniegelegenheit, mehr Kommunionhelfer als Gläubige am Werktag und eine Schwimmbadoptik anstelle von einer geistlichen Atmosphäre.
Und die Leute kenne ich auch nicht - also war es nur konsequent, wegzubleiben...

Braut des Lammes hat gesagt…

Die ausführlichere Vorstellung eines Kandidaten ist meiner Erfahrung zufolge übrigens auch nur eingeschränkt tauglich. DIe meine wurde seinerzeit als "zu fromm" auf das als gehörig empfundene Maß zusammengestrichen.