Montag, 5. September 2011

Aufgelesen: Verdächtig zeitlos?

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Vorbemerkung: Mit der gängigen Pius-XII-Biographirerei für den fromm-konservativen Durchschnittskatholiken werde ich nicht recht froh. Nein, ich schlage mich hier natürlich nicht für Hochhuths Stellvertreter in die Bresche, aber ich kann mich ebenso wenig mit Sr. Pascalinas Piusmemorabilien Ich durfte ihm dienen tiefer anfreunden (wenngleich diese "Erinnerungen" auf ihre Art nett zu lesen sind) wie mit dem "Lebensbild" Der Papst von Konstantin Prinz von Bayern, das derzeit auf meinem Nachttisch liegt. Das Buch der frommen Ordensfrau ist mir schlicht und oft zu blumig, während der bayerische Prinz vor allem echte oder stilisierte Insider-Infos zweiter Hand heranzieht. Informieren ließ sich der Verfasser zum Beispiel von Ludwig Kaas, weiland spiritus rector des deutschen Zentrumspartei.
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Konstantin von Bayern sprach nach dem Krieg mit dem 1933 nach Rom emigrierten Prälaten - eine im Buch reportierte Mahnung Kaasens kommt mir jedenfalls verdächtig zeitlos vor ...
Verfallen Sie nicht in den Fehler so vieler Deutscher, die das Verhalten des Vatikans nur aus ihrer eigenen nationalen Perspektive heraus beurteilen. Die Kirche ist übernational. Deutschland ist in den Augen der Kirche nur ein Sektor und, Sie werden mir das angesichts der Millionen von Amerikanern, Russen, Chinesen zugeben müssen, ein verhältnismäßig kleiner ...
Nachtrag: Ein meines Ermessens wirklich gewinnbringendes Buch zu Pius XII. ist Papst & Teufel von Hubert Wolf, wenngleich dies nicht als Biographie konzipiert ist.

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