Freitag, 16. September 2011

Besser leben mit dem Katechismus, Teil 2

---
Und weiter gehts mit unserer Katechismusreihe. Nach dem kleinen Exkurs zum Thema "Ehe" (aus gegebenem Anlass) fahren wir heute mit jener Frage fort, die sich in Deharbes Altvorderen-Katechismus unmittelbar an die allererste Frage anschließt. Zur Erinnerung: Zu allererst wurde gefragt, wozu wir uns eigentlich auf Erden rumtummeln. Wer die Antwort noch nicht drauf hat, kann hier spicken. Heute nun:
2. Was ist der Himmel?
Der Himmel ist der Ort ewiger, vollkommener Glückseligkeit. 
Soviel zu Deharbe. Sehe ich jetzt beim ein oder anderen Leser dieses verschmitzt-wissende Grinsen ... "Himmel - auch so ein Ammenmärchen"? Nein, wir glauben weder an den netten Papa mit Rauschebart, auch nicht an den Münchner im Himmel und nicht an Engel, die von morgens acht Uhr bis mittags 12 Uhr frohlocken und von mittags zwölf Uhr bis abends acht Uhr Hosianna singen. Wir hoffen auf etwas, was sich wahrscheinlich jeder Mensch irgendwie so erhofft, ohne den riesen Durchblick zu haben, wie das genau werden und sein wird. Der um das Jahr 367 gestorbene syrische Kirchenvater Aphraates hat das mal in Worte zu fassen versucht:
Soviel die Menschen auch darüber reden mögen, sie können es nicht beschreiben: was kein Auge gesehen, können sie nicht schildern (...) Aber angemessen ist, daß der Sprechende diese Stätte vergleichsweise benenne als Wohnung Gottes, Stätte des Lebens, der Vollkommenheit, des Lichtes, der Herrlichkeit, als Sabbat Gottes, Tag der Ruhe, Ruhe der Gerechten, Erquickung der Rechtschaffenen, Wohnort und Heimat der Gerechten und Heiligen, Stätte unserer Hoffnung, Haus unserer festen Zuversicht, Haus unseres Schatzes, Stätte, wo unsere Mühsal ausgetilgt, unsere Not aufgehoben und unser Seufzen gestillt wird. Mit diesen Namen dürfen wir jenen Ort vergleichen und benennen.
Zu schön, um wahr zu sein? Warum so pessimistisch?

Keine Kommentare: