Freitag, 12. August 2011

Papstbesuch in Freiburg - Paramente und Musik

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                                                                                 Screenshot: Badische Zeitung
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Einige Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Gengenbach sind derzeit schwer beschäftigt - mit dem Ornat für die Freiburger Papstmesse. Vor allem die Schwestern Benita und Viola müssen sich ranhalten, denn die beiden jeweils 73-jährigen Franziskanerinnen zeichnen für die Stickarbeiten an den Ornaten verantwortlich. Die Badische Zeitung schreibt dazu:
"Feuer und Flamme" als Thema der Stickmotive hat Schwester Roswitha gewählt, als Symbole für den brennenden Dornbusch ebenso wie als Sinnbild für das Weitertragen des Glaubens und die Begeisterung für die Sache Jesu. Wie ein Musikstück, so werde auch die Symbolik eines liturgischen Gewandes komponiert: "Es ist ja auch ein Stück Glaubensverkündung." Kreuze und Flammen in Rot und Gold zieren das Gewand des Papstes, weniger üppig sind die ebenfalls im gleichen grün-goldenen Schimmer gehaltenen Gewänder der Concelebranten bestickt. Nach dem Papstbesuch bleiben die Gewänder in Freiburg, wo sie auch künftig bei Gottesdiensten im Münster getragen werden.
Nun ja, auf den ersten Blick fühlte ich mich ein wenig an Kirchenbedarfsladen-Ästhetik erinnert, aber ein Blick auf die aktuelle Kollektionen läßt mutmaßen, daß dort das liturgische Prêt-à-porter ästhetisch bereits weiter "fortgeschritten" ist. Auf den zweiten Blick dachte ich an Muster aus dem Tätowiererhandbuch, doch je länger ich den Entwurf betrachte, desto besser gefällt er mir. Möge Gott den Schwestern die Mühe vergelten. Generell bei der Arbeit sind sie übrigens hier zu sehen.
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Derweil verraten die Seiten der Freiburger Dommusik etwas über die musikalischen Planungen der Papstmesse: Auf dem Programm stehen eine Missa concertata à 8 von Johann Benn (ca. 1590 - ca. 1660), Ye choirs of New Jerusalem von Charles Villiers Stanford (1852-1924) und Psalm 136 "Danket dem Herren, denn er ist freundlich" (Psalmen Davids 1619, SWV 45) von Heinrich Schütz, dazu gibts "Gesänge im Wechsel mit der Gemeinde".
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Und nachdem die ersten "einladenden" Meldungen des Erzbistums samt "Warnungen" vor langen Fußwegen und nicht vorhandenen Sitzmöglichkeiten ein großer Griff ins Klo waren, schafft man nun doch - ökologisch korrekt obendrein - Sitzgelegenheiten heran und sorgt für Verbindungsbusse zur Messe. Und wenn jetzt noch den Kirchenkritikern und all den Religions- und Konfessionslosen, die sich in den BZ-Kommentarspalten über jeden Papstartikel hermachen, ihr eigenes redundantes Geschreibsel irgendwann langweilig wird, dann ist die Welt selbst in Freiburg fast in Ordnung ...
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2 Kommentare:

Stanislaus hat gesagt…

"Und dafür kann nichts kostbar genug sein" - Das wird sicherlich wieder Leserbriefe hageln, wie teuer doch der Papstbesuch ist.

So schlecht finde ich das Meßgewand übrigens nicht.

Pro Spe Salutis hat gesagt…

Schon der erste Kommentar unter dem BZ-Artikel hat dieses Geplärre angestimmt ...