Samstag, 7. Mai 2011

Der EKD-Ratsvorsitzende Schneider und die HK P8 ... ethisch hinnehmbar?

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Beim Durchblättern von Publik Forum stieß ich vor einigen Tagen auf einen Bericht über den Besuch des EKD-Vorsitzenden Nikolaus Schneider bei unseren Jungs in Afghanistan im Februar. Der deutsche Protestantismus tut sich einerseits schwer mit diesem Einsatz, doch andererseits mußte Schneider verlorenes Terrain gutmachen, nachdem dessen Vorgängerin Käßmann im üblichen empörungszirkulären Gutmensch-Engagement den Soldaten das Verdikt "Nichts ist gut in Afghanistan" vor den Latz knallte. Mit seinem Résumé, der Einsatz sei "ethisch hinnehmbar", dreht und windet sich Schneider weitmöglichst vom nächsten Fettnapf weg, indem er sich die Situation kirchentagskonform schönredet: Die Bundeswehr sei "nicht in Aghanistan, um einen Krieg zu gewinnen". Ja was denn dann? Erstens herrscht dort Krieg. Zweitens beteiligt sich am Krieg, wer hingeht. Und drittens will, wer in der Überzeugung dort seinen Mann steht, für eine gute Sache zu streiten, diesen Krieg auch gewinnen. Sonst kann man gleich zuhause bleiben und zuschauen, wie die Taliban ihr muslimisches Betonkopfregime restaurieren, Terrorcamps veranstalten, Mohn anbauen, das Weltkulturerbe wegsprengen und von Frauen und Mädchen verlangen, daß sie dasselbe bleiben, was sie, die Taliban, sind: Analphabeten. 
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Wie Deutschlands oberster Protestant denkt und tickt, verrät auch folgendes Szenario. Er hielt einen Feldgottesdienst, bei dem die teilnehmenden Soldaten aus sehr naheliegendem Grund ihre Pistole nicht ablegen durften. Schneider veranlasste dies später zur Überlegung, ob die Pistole nicht das Gegenbild zum Abendmahl sei, denn offenkundig kann der EKD-Ratsvorsitzende eine Schußwaffe nur als Killerinstrument oder sonstwas Böses reflektieren. Man wäre fast versucht, den Gedanken weiterzuspinnen - womöglich ist dann auch der Soldat, der seine HK P8 im Holster trägt, ein Gegenbild zum Christenmenschen ... aber das ist Spekulation. Der aus einem utopischen Pazifismus gespeiste Manichäismus hingegen ist real.

3 Kommentare:

Johannes hat gesagt…

Irgendwie beruhigend der Film. Zeigt er doch, daß unsere Jungs wenigsten mit ordentlichen Waffen ausgestattet sind, und sich zu wehren wissen. Wenn der Schneider schon meint, eine Homilie über die P8 halten zu halten, was tät er wohl zum G82 sagen (das im Film kurz in den Blick kommt) Ach ja, wie wir wissen, ist Gewalt ja keine Lösung, vielmehr müssen wir "auf diese Menschen zugehen". Kann mir nicht vorstellen, daß diese Taktik bei unseren Soldaten in Afghanistan sonderlich populär ist.

Pro Spe Salutis hat gesagt…

Upps, da habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Schneider hat seine Gegenbild-Überlegung im Nachgang angestellt und nicht über die Waffe am Mann gepredigt. Ich werde den Eintrag gleich noch präzisieren.

Also wenn auf mich so eine Horde Muselmänner zustürmt, würde ich mich weniger auf das Trällern von Bittlinger-Liedchen und mehr auf etwas Knalligeres verlassen wollen. Da gibt's schöne Sachen, nicht nur von HK (ja ja, ich weiß, eine meiner ungeordneten Vorlieben vor den Augen des Herrn von Pax Christi & Co ... irgendwann werde ich doch noch dieses Video hier auf dem Blog einbetten ... ;-)

Yon hat gesagt…

Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert. (Lk 22, 36)

Und weil man das Evangelium ja immer ins Heute auslegen soll, kann man da anstelle eines Schwertes bestimmt auch eine hübsche HK P8 anschaffen. :)