Montag, 4. Juli 2011

Am (Weges-) Rand bemerkt ... Rumstehen und Sitzpissen

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Der aufgeklärte Katholik von heute beugt nicht das Knie. Nicht vor dem Allerheiligsten, nicht während des eucharistischen Hochgebets. Wenn überhaupt, dann macht er eine kleine Verneigung. Oder garnix. Wenn der aufgeklärte Katholik nicht steht, dann sitzt er. Weniger gern in einer Bank, lieber auf einem Stuhl. Aufgeklärte Katholiken sitzen und stehen gerne ... eigentlich komisch, wo doch heute so gern der Körper mit möglichst vielen Ausdrucksformen in die Liturgie einbezogen werden soll. Wo man Spaß und Freude daran hat, sakrale Räume zu "bespielen". Aber sei es drum, dem aufgeklärten Katholiken reicht ein Stuhl zum Sitzen und ein Fleckchen Erde zum Stehen. Kniebänke sind hingegen irgendwie herrschaftskultig, mithin undemokratisch.
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In St. Trudpert habe ich eine feine Lösung für diese Spezies entdeckt. Unter der Orgelempore wurden einige Stuhlreihen aufgestellt - perfekte Plätze für aufgeklärte Katholiken mit größtmöglicher Entfernung vom Hochaltar zum Rumstehen und Sitzpissen. Das bringt überdies auch den unaufgeklärten Katholiken einen Vorteil: Denn steht die aufgeklärte Fraktion hinten rum, ist vorn der Blick frei auf das Wesentliche. Die liebevolle Deko nächst der Bestuhlung mit Meditationsobjekt in Kreuzform und Gebetsfahne finde ich zudem irgendwie gelungen, oder ...?
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Dies-Irae-Deko oder so ähnlich -
St. Trudpert im Münstertal

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