Sonntag, 16. August 2009

Glaubenskrise zu Mariä Himmelfahrt hereingebrochen

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Politiker, so weit das Auge reicht: Zwischenzeitlich sind in Zollitsch City die Straßen flächendeckend mit Wahlplakaten dekoriert worden. Zumindest von jenen Parteien, die schon jetzt im Bundestag lagern. Aber der Rest spielt sowieso keine große Rolle ...

So strahlen mich also bis zum 27. September von allen Ecken an bzw. glotzen von Laternen und Bäumen auf mich herab:

a) Ein feister CDU-Jungpolitiker, angeblich der Typ karrieregeiler Neuling, welcher, so geht die Runde, das Leben draußen vor allem durch den Blick aus dem Fenster eines örtlichen Parteibüros kennen gelernt hat.

b) Ein alter sozialdemokratischer Kämpe, der aktuell Staatsminister ist und deswegen garantiert viel Zeit in die Interessen seines Wahlkreises investieren kann, aber einen narrensicheren Platz auf der Landesliste hat.

c) Eine Grüne, die vor einigen Jahren nach ihrer Nominierung zur Bundestagskandidatin ohne mit der Wimper zu zucken - sinngemäß - ausgeplaudert hat, sie habe mit ihrem FDP-Papa und -Unternehmensberater vor dem Spiegel geübt, wie man am besten rüberkommt.

d) Ein Fahrlehrer von der FDP. Also jemand, der immerhin einem anständig-normalen Beruf nachgeht. Aber leider an Gelbsucht leidet.

e) Bislang gesichtslose Parolen von den Linken. Gesichtslos ist hier übrigens keineswegs negativ gemeint, die Dame schaut so aus. Hier scheinen die Parolen freilich kruder als das Äußere der Bewerberin.

Die Plakate sind in der Nacht zu Mariä Himmelfahrt aufgetaucht. Nun mag das Dogma der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel der menschlich begrenzten Vernunft nicht wirklich verdaulich deuchen. Die meisten Wahlversprechungen sind es auch nicht gerade.

Nehmen wir die beiden großen "Volksparteien": Unions-Angie will Steuern und Abgaben wahrscheinlich im tiefen Loch des Staatsdefizits und der Schulden ver-senken, derweil Sozi-Frankwalter in etwas mehr als zwei Legislaturperioden Vollbeschäftigung organisieren möchte. Mich erinnert das an Schröders "Versprochen", innerhalb einer Legislaturperiode die Arbeitslosigkeit zu halbieren - also quasi "halbe" Vollbeschäftigung zu schaffen, was damals schon in die Hose ging.

Aber Politker rechnen anders. Wie beispielswegen bei der letzten Wahl. Damals summierte sich die zweiprozentige Erhöhung der Mehrwertsteuer, welche die Union bereits vor der Wahl in einem Zweidrittelanfall von Ehrlichkeit angekündigt hatte, mit der vormaligen absoluten MwSt-Rauf-Ablehnung des nachmaligen Koalitionspartners am Ende auf drei Prozent. Auf dem Rechenschieber sah das plötzlich so aus: 2 + 0 = 3. Aha.

Warum schütteln einige Zeitgenossen eigentlich mit dem Kopf, wenn Katholiken an die Himmelfahrt Mariens glauben?

2 Kommentare:

Stanislaus hat gesagt…

Glauben tut doch der Politik keiner mehr was. Aber trotzdem läuft es einfach weiter.

Die Grünen-Kandidaten müßte mal gelegt werden, so wie die aussieht :-P

Pro Spe Salutis hat gesagt…

Warum kommt mir zu Stanislausens Ansinnen ausgerechnet "Mein Freund, der Baum, ist tot" in den Sinn ...? *grübel*